13.12.16, 19:52
(13.12.16, 18:18)Duftsteinrich schrieb: "Palmblattschneerose".. das zergeht doch auf der Zunge und beschreibt die Pflanze viel besser
Frag' mich auch oft, warum die botanischen Namen so lauten, wie sie's nun mal tun.
Sicher haben sich schon vor Jahrhunderten allerlei Ordnungsbedürftige an die Namensgebung von immer mehr entdeckten Pflanzen gemacht.
Dann hat im 18. Jhdt. Linné versucht eine einheitliche Benamsung einzuführen, die ein Gattungs-Substantiv und ein Adjektiv (oder so verwendetes Substantiv) enthalten musste - natürlich im damals üblichen latein/griechischen Kauderwelsch. Helleboros ist z.B. aus dem Griechischen - foetidus ist lateinisch.
Das heißt für mich eigentlich nur: dem ersten Typen, der diese Pflanzengattung benamste, war sie
1. bekannt als "geistige Verwirrtheit heilend" und er fand sie 2. "stinkend".
Natürlich ist es sinnvoll, diese einmal eingeführte botanische Namensgebung beizubehalten, damit Verständigung über Gemeintes klappt.
Aber mit der Übersetzung in die eigene Sprache darf mensch kreativ sein.
Das war Karl Foerster nicht nur als Gärtner und Züchter auch als Schriftsteller . Die Hundszahnlilie (Dens canis) "übersetzte" er nicht nach ihrer Wurzelform sondern nach ihren wunderschönen Blättern in "Forellenlilie"
Als ich in meinem Garten anfing, war "Der Steingarten der sieben Jahreszeiten" das erste Buch, das ich mir zulegte - ist ganz schön zerfleddert. Seither bin ich Fan.
Grüße von der Linde