20.07.20, 20:55
(20.07.20, 19:49)Catana schrieb: So würde es hier auch aussehen, wenn ich nicht immer reichlich verschenken würde
Den Pflaumenmus rühre ich gar nicht, genug Wasser rein und nicht mehr anfassen bis es schön matschig und nicht mehr flüssig ist. Fängt man an zu rühren, muss man’s immer machen, sagt meine Oma. Ich halte mich einfach dran, bisher hat es gut geklappt, nur darf der Herd natürlich nicht zu hoch eingestellt sein.
Unser Nachbar mag allerdings Mus, welches man fast schneiden kann, das funktioniert so nicht.
Danke für die Antwort, Catana. Zunächst aber ein herzliches Willkommen auch von mir.
Dann eine etwas dusselige Frage: habe ich Dich richtig verstanden: Du gibst nur Wasser zu den Pflaumen und lässt sie dann köcheln? Kein Zucker? Kein Zimt? Keine Nelken?
Angesichts der Eimer-Batterie, die ich jetzt in der Küche stehen habe, meiner von der Putzerei gestern noch versauten Finger und der Steh-Strapaze beim stundenlangen Putzen habe ich vorhin schon überlegt, ob ich die Pflaumen nur wasche, in meine 12-Liter-Pötte gebe, Wasser drauf, aufkochen lasse und durch die flotte Lotte drehe, um mir das Entsteinen zu ersparen. Die Frage ist nur, ob man das Mus dann auf kleiner Flamme einfach einkochen lassen kann und wie lange das etwa dauert? Nach Deinem Vorschlag müsste das theoretisch funktionieren.
In meiner Kindheit im Krieg taten die Nachbarsfrauen sich zu je vier Höfen zusammen, der größte Schweinekessel (Kupfer) wurde blank geputzt, die anderen kochten für die Schweine mit, dann wurde ein Rührplan erstellt, die Pflaumen kamen zu etwa gleichen Anteilen in den Kessel, der wurde angeheizt und dann drei Tage und Nächte lang rund um die Uhr abwechselnd gerührt. Es waren immer mindestens zwei Frauen in einer Schicht, besser vier und wenn es nur zwei waren, wurde - vor allem nachts - laut gesungen, um nicht einzuschlafen bzw. die anderen aufzuschrecken, wenn plötzlich nicht mehr gesungen wurde. Abends saß man auch ums Feuer und erzählte zuweilen Geschichten oder schaute nach den Sternen - bis einer das Liederbuch geholt hatte und wieder gesungen wurde. Sehr lange her - und nach welchem Rezept die Mus gerührt haben, habe ich damals nicht mitbekommen, nur dass es in große Steinguttöpfe umgefüllt wurde, wenn es fertig war.
Inse
PS: das mit dem Verschenken ist so eine Sache: die einen haben selbst, die anderen scheuen die Arbeit und kaufen lieber, die dritten mögen keine Pflaumen. Essigpflaumen habe ich dieses Jahr auch schon gemacht. Aber damit muss man sparsam sein: die halten sich angeblich nur etwa ein Jahr.