11.11.11, 12:04
Ach ja, "historische Rosen und Pilzanfälligkeit"
Die allermeisten Einmalblühenden haben damit so gut wie keine Probleme:
Mehltau ist, wie Dragonantje schon schrieb, oft eine Kinderkrankheit junger Rosen, die z.B. in Trockenphasen noch nicht genug Faser- und/oder Tiefenwurzeln ausgebildet haben. Tritt dann i.d.R. im zweiten Standjahr nicht mehr auf.
Manchmal ist es auch ein Standortproblem: Wenn ältere Pflanzen immer wieder MT bekommen, sind es oft (u.a. kletternde Multiflora-) Sorten, die keine Stauhitze und Boden-Trockenheit (z. B. an Hausmauern) vertragen. Da sollte man lieber ans Umpflanzen denken.
Bei anhaltend ungünstigen Witterungsverhältnissen kommt es auch bei sonst widerstandsfähigen Sorten (z.B. vielen Gallica - bzw. Bengal Hybriden manchmal zu Mehltaubefall an den Spitzen neuer Triebe im Spätsommer. Die kann man dann einfach wegschneiden (wenn´s nur die Spitzen sind werden die Rosen im Folgejahr trotzdem gut blühen). Der Neuaustrieb im Folgejahr ist dann wieder befallsfrei.
Albas bekommen in Süddeutschland wohl öfter mal Rosenrost ( orangefarbene Pusteln und rostfarbene Flecken, auch und grade an den Blattunterseiten). Den kann man biologisch bekämpfen (bzw. ihm vorbeugen, das wär mal ein Thema für einen eigenen thread), muß man aber nicht: Die Pflanzen stört´s nicht, ist nur ein (vorübergehendes) ästhetisches Problem (für Menschen ;-)).
Sternrußtau gibt´s vorwiegend an öfterblühenden, historischen Rosengruppen und - klassen (wovon es mehr gibt als man zuerst vermutet!). Also Remontant Rosen, Bourbon Rosen und manchmal Tee - und China Rosen, seltener bei einmalblühenden Bengal-Hybriden - Eben denjenigen mit relativ viel Chinensis-Anteilen in der Abstammung.
Aber auch da sind die historischen Sorten nicht stärker betroffen als moderne.
Hartnäckiger als SRT und oft kaum davon zu unterscheiden ist falscher Mehltau. Er äußert sich durch schwärzlich-graue, oft aber auch dunkelbraune bis rötliche Verfärbungen am Laub, die weniger stark "eingegrenzt" sind als die "sternförmigen" Flecken des Sternrußtau-Pilzes.
Kommt meist bei Remontant Rosen vor und läßt sich durch vorbeugende, biologische Maßnahmen und - Bekämpfung auch in den Griff bekommen.
Die wichtigste Vorbeugungs-Maßnahme für a l l e Rosen ist die richtige Standortwahl: Manche Sorten mögen nämlich gar nicht so gerne Trockenheit und volle Sonne, andere dagegen vertragen keine Feuchtigkeit und/oder schattigeren Plätze...Die Vorlieben sind da genauso vielfältig wie die komplexen Abstammungen und die Erscheinungsformen der Rosen.
Auch gemischte Bepflanzungen sind eine gute Vorbeugungsmaßnahme:
Rosen in Monokultur (vor allem, wenn´s auch noch identische oder nahe verwandte Sorten sind) erkranken schneller als solche, die mit Kräutern, Gemüse, Stauden, Sommerblumen, anderen Sträuchern u.a. vergesellschaftet wachsen.
Andererseits sollten die Rosen nicht zu sehr durch Nachbarpflanzen bedrängt werden: Das Laub muß gut durchlüftet werden und nach Regen schnell trocknen können, dann haben Pilzsporen weniger Chancen, sich festzusetzen.
Auch die Stress-Vermeidung ist wichtig: Wenn Rosen immer wieder angep.. werden, zu wenig oder falschen Dünger bekommen ( zuviel ist genauso schlecht!), in Trockenzeiten nicht ausreichend (oder zu oft) gegossen werden, an Staunässe leiden, von Dickmaulrüsslern, Wühlmäusen, Ameisen unterhöhlt/angefressen/geschädigt sind, schlagen die Schwäche-Parasiten
zu. Das sind nicht nur Pilzsporen, sondern auch vermehrt auftretende Schadinsekten. In solchen Fällen sind die Pilzschäden dann eine Ermahnung an uns, mal zu überprüfen, wodurch der Stress ausgelöst sein könnte.
Generell kann ich sagen, daß historische Rosen n i c h t anfälliger sind als moderne: Die allermeisten Portland Rosen z.B. (bei denen es auch ungefüllte Sorten gibt) gehören zu den robustesten, frosthärtesten und blühfreudigsten Strauchrosen überhaupt (Austin z.B. hat sie nicht ohne Grund in seine "englischen Rosen" eingekreuzt).
Auch die alten Polyantha Sorten sind (wenn auch nicht wirklich "historisch") m. E. auch heute noch wertvollere Gartenpflanzen als ihre (oft duftlosen) Nachkommen (die modernen "Bodendecker" - und/oder Kleinstrauchrosen): Sie haben meist eine schön buschige, verzweigte Wuchsform (ohne die oft störenden Langtriebe vieler moderner "Bodendecker"-Sorten mit Wild-Kletterrosen-Anteil), sind mindestens genauso blühfreudig - und dazu duften viele wunderbar :-)
Wenn man Rosen über längere Zeit in Töpfen oder Kübeln halten möchte, gibt es in dieser Klasse die meisten dafür geeigneten.
Im Freiland sind sie erstaunlich robust und frosthart (bisher hatte ich im l´âge bleu Rosenpark in dieser Klasse die wenigsten Verluste durch Extrem-Winter und Wühlmaus-Unterhöhlung :-O :-)).
Sorten wie Schneewittchen 01 (von Lambert), Katharina Zeimet, Lavender Pink Parfait u. v. m. gehören unbedingt auch in die Rubrik "anfängertauglich".
Von Harkness, der ja in den letzten Jahren viele schöne Neuheiten in "besonderen" Farben gezüchtet hat, habe ich nicht so viele Rosen (es gab/gibt in letzter und nächster Zeit keinen Einkaufs-Etat).
Sehr gerne mag ich aber Penny Lane, auch wenn sie hier etwas frostempfindlicher ist als die Mama New Dawn und vorgestern hab ich grade die Harkness-Princess of Wales (es gibt ja auch eine von Laxton u.a.) im Rosenpark umgepflanzt: Dabei ist mir aufgefallen, daß sie dem Winter dort auch tapfer getrotzt hat und gut gewachsen ist.
Generell kann man sagen, daß es in England eine ganze Reihe guter Rosenzüchter gibt. Daher finde ich es nicht gerecht, wenn Austin die alle durch die Benennung seiner Züchtungen als "englische Rosen" in die Ecke drängt.
Züchtungen dieses Züchters sollten also korrekterweise Austin Rosen genannt w werden...
(Im übrigen gibt´s da auch einige sehr robuste: Winchester Cathedral z.B. halte ich ebenfalls für anfängertauglich)
Die allermeisten Einmalblühenden haben damit so gut wie keine Probleme:
Mehltau ist, wie Dragonantje schon schrieb, oft eine Kinderkrankheit junger Rosen, die z.B. in Trockenphasen noch nicht genug Faser- und/oder Tiefenwurzeln ausgebildet haben. Tritt dann i.d.R. im zweiten Standjahr nicht mehr auf.
Manchmal ist es auch ein Standortproblem: Wenn ältere Pflanzen immer wieder MT bekommen, sind es oft (u.a. kletternde Multiflora-) Sorten, die keine Stauhitze und Boden-Trockenheit (z. B. an Hausmauern) vertragen. Da sollte man lieber ans Umpflanzen denken.
Bei anhaltend ungünstigen Witterungsverhältnissen kommt es auch bei sonst widerstandsfähigen Sorten (z.B. vielen Gallica - bzw. Bengal Hybriden manchmal zu Mehltaubefall an den Spitzen neuer Triebe im Spätsommer. Die kann man dann einfach wegschneiden (wenn´s nur die Spitzen sind werden die Rosen im Folgejahr trotzdem gut blühen). Der Neuaustrieb im Folgejahr ist dann wieder befallsfrei.
Albas bekommen in Süddeutschland wohl öfter mal Rosenrost ( orangefarbene Pusteln und rostfarbene Flecken, auch und grade an den Blattunterseiten). Den kann man biologisch bekämpfen (bzw. ihm vorbeugen, das wär mal ein Thema für einen eigenen thread), muß man aber nicht: Die Pflanzen stört´s nicht, ist nur ein (vorübergehendes) ästhetisches Problem (für Menschen ;-)).
Sternrußtau gibt´s vorwiegend an öfterblühenden, historischen Rosengruppen und - klassen (wovon es mehr gibt als man zuerst vermutet!). Also Remontant Rosen, Bourbon Rosen und manchmal Tee - und China Rosen, seltener bei einmalblühenden Bengal-Hybriden - Eben denjenigen mit relativ viel Chinensis-Anteilen in der Abstammung.
Aber auch da sind die historischen Sorten nicht stärker betroffen als moderne.
Hartnäckiger als SRT und oft kaum davon zu unterscheiden ist falscher Mehltau. Er äußert sich durch schwärzlich-graue, oft aber auch dunkelbraune bis rötliche Verfärbungen am Laub, die weniger stark "eingegrenzt" sind als die "sternförmigen" Flecken des Sternrußtau-Pilzes.
Kommt meist bei Remontant Rosen vor und läßt sich durch vorbeugende, biologische Maßnahmen und - Bekämpfung auch in den Griff bekommen.
Die wichtigste Vorbeugungs-Maßnahme für a l l e Rosen ist die richtige Standortwahl: Manche Sorten mögen nämlich gar nicht so gerne Trockenheit und volle Sonne, andere dagegen vertragen keine Feuchtigkeit und/oder schattigeren Plätze...Die Vorlieben sind da genauso vielfältig wie die komplexen Abstammungen und die Erscheinungsformen der Rosen.
Auch gemischte Bepflanzungen sind eine gute Vorbeugungsmaßnahme:
Rosen in Monokultur (vor allem, wenn´s auch noch identische oder nahe verwandte Sorten sind) erkranken schneller als solche, die mit Kräutern, Gemüse, Stauden, Sommerblumen, anderen Sträuchern u.a. vergesellschaftet wachsen.
Andererseits sollten die Rosen nicht zu sehr durch Nachbarpflanzen bedrängt werden: Das Laub muß gut durchlüftet werden und nach Regen schnell trocknen können, dann haben Pilzsporen weniger Chancen, sich festzusetzen.
Auch die Stress-Vermeidung ist wichtig: Wenn Rosen immer wieder angep.. werden, zu wenig oder falschen Dünger bekommen ( zuviel ist genauso schlecht!), in Trockenzeiten nicht ausreichend (oder zu oft) gegossen werden, an Staunässe leiden, von Dickmaulrüsslern, Wühlmäusen, Ameisen unterhöhlt/angefressen/geschädigt sind, schlagen die Schwäche-Parasiten
zu. Das sind nicht nur Pilzsporen, sondern auch vermehrt auftretende Schadinsekten. In solchen Fällen sind die Pilzschäden dann eine Ermahnung an uns, mal zu überprüfen, wodurch der Stress ausgelöst sein könnte.
Generell kann ich sagen, daß historische Rosen n i c h t anfälliger sind als moderne: Die allermeisten Portland Rosen z.B. (bei denen es auch ungefüllte Sorten gibt) gehören zu den robustesten, frosthärtesten und blühfreudigsten Strauchrosen überhaupt (Austin z.B. hat sie nicht ohne Grund in seine "englischen Rosen" eingekreuzt).
Auch die alten Polyantha Sorten sind (wenn auch nicht wirklich "historisch") m. E. auch heute noch wertvollere Gartenpflanzen als ihre (oft duftlosen) Nachkommen (die modernen "Bodendecker" - und/oder Kleinstrauchrosen): Sie haben meist eine schön buschige, verzweigte Wuchsform (ohne die oft störenden Langtriebe vieler moderner "Bodendecker"-Sorten mit Wild-Kletterrosen-Anteil), sind mindestens genauso blühfreudig - und dazu duften viele wunderbar :-)
Wenn man Rosen über längere Zeit in Töpfen oder Kübeln halten möchte, gibt es in dieser Klasse die meisten dafür geeigneten.
Im Freiland sind sie erstaunlich robust und frosthart (bisher hatte ich im l´âge bleu Rosenpark in dieser Klasse die wenigsten Verluste durch Extrem-Winter und Wühlmaus-Unterhöhlung :-O :-)).
Sorten wie Schneewittchen 01 (von Lambert), Katharina Zeimet, Lavender Pink Parfait u. v. m. gehören unbedingt auch in die Rubrik "anfängertauglich".
Von Harkness, der ja in den letzten Jahren viele schöne Neuheiten in "besonderen" Farben gezüchtet hat, habe ich nicht so viele Rosen (es gab/gibt in letzter und nächster Zeit keinen Einkaufs-Etat).
Sehr gerne mag ich aber Penny Lane, auch wenn sie hier etwas frostempfindlicher ist als die Mama New Dawn und vorgestern hab ich grade die Harkness-Princess of Wales (es gibt ja auch eine von Laxton u.a.) im Rosenpark umgepflanzt: Dabei ist mir aufgefallen, daß sie dem Winter dort auch tapfer getrotzt hat und gut gewachsen ist.
Generell kann man sagen, daß es in England eine ganze Reihe guter Rosenzüchter gibt. Daher finde ich es nicht gerecht, wenn Austin die alle durch die Benennung seiner Züchtungen als "englische Rosen" in die Ecke drängt.
Züchtungen dieses Züchters sollten also korrekterweise Austin Rosen genannt w werden...
(Im übrigen gibt´s da auch einige sehr robuste: Winchester Cathedral z.B. halte ich ebenfalls für anfängertauglich)