Der erste Katzenstrang...

[Cornelssen]

Yarrow, Wie geht´s Joey inzwischen? Heilen die Wunden gut?

Hier gibts was zum Schmunzeln zu berichten: Tigra war ja am Abend nach ihrem nächtlichen Abenteuer die Zärtlichkeit in Person - als sie endlich ausgeschlafen hatte. Tags darauf durfte sie mit den anderen raus, kam aber schon mittags um Drei unaufgefordert, aber demonstrativ wieder heim. Und wenn ich gegen abend jetzt nach ihr rufe, ist sie flugs zur Stelle - natürlich mit einer kleinen Zeitverzögerung, aber man muss ja schließlich erst mal durch fremde Gärten nach Hause hüpfen ...

Gestern kam sie nicht gleich . Ich drehte also eine zweite Runde durch den Hof und grummelte lauthals: "Also Tigra, mir reichts langsam. Wenn Du wieder Zicken machst, kriegst Du Hausarrest!" - "Wiiiiihhhhh!" und dann ballerts gegen eine Fensterscheibe in der Remise: Tigra ist eingesperrt .

Normalerweise ist das Rosis Spezialität. Ich habe deshalb schon lange ein Remisen-Fenster, dessen Rahmen verzogen ist, nur angelehnt und nicht verschlossen: muss es nur etwas aufstoßen, Katze in Empfang nehmen und wieder mit Schwung sich an den Rahmen anlehnen lassen. Tigra kommt sofort, schnurrt und wirkt erleichtert: da ist man schon mal brav - und dann schließt Frauchen einen einfach in der Remise ein, weil man nicht schnell genug gekommen ist ...

Heute kam sie für ihre Verhältnisse sofort.

Inse

[Yarrow]

Joey liegt seit zwei Tagen auf einem goldenen Kissen aus Samt, lässt sich von mir mit Trauben füttern und mit einem Palmwedel kühle Luft zufächeln. Na ja, oder so ähnlich! Das mit dem Kissen stimmt jedenfalls.

Gestern fühlte er sich ein bisschen warm an und hatte eine trockene Nase, aber heute ging es ihm schon wieder viel besser und morgen wird er wohl dem roten Kater einen Krankenbesuch abstatten...

[CarpeDiem]

Wie gemein, Tigra einzusperren
Dass es dem armen Joey nachher auch wieder gut geht...

Stan habe ich gestern im Gästezimmer eingesperrt, aber das dauert nicht lang, der heult ziemlich schnell und wenn die anderen in der Nähe sind, zeigen sie mir auch gleich, wo er sich versteckt hat

Stummel spielt im Moment Big Boss. Er ist ja schon ein Schatz, aber erstens ziemlich groß und wuchtig, sehr anhänglich und er fängt an, die anderen manchmal zu drangsalieren.
Polly und Stan stecken das recht gut weg, obwohl Polly meine Nähe sucht und Stummel scheinar meint, sie hätte kein Recht dazu. Er schmeiß sich dann einfach auf sie drauf und begräbt sie kurz unter sich. Beißt zu, Polly wehrt sich und dann ist wieder Ruhe. Polly ist die Einzige, die er bespringt (aber sie sind beide kastriert).
Stan jagt er, obwohl die Beiden auch gemeinsam auf Tour gehen und spielen.
Stummel kommt inzwischen Abends auch auf das Sofa zu mir, ich hab ihm auch schon leicht eine gelangt, wenn er meinte, ich gehöre ihm alleine und Stan und Polly versucht haben, sich zu nähern und er weiß, er darf das nicht, das seh ich ihm an, wenn ich mit ihm schimpfe, dass er Polly in Ruhe lassen soll.
Jack ist ein Kapitel für sich...

Kann ich etwas machen, ich will ja gerne eine Kuschelkatze, aber nicht auf Kosten der anderen
Ich möchte das verhalten aber auch nicht durch Unwissenheit bestätigen. Gibt es vielleicht ein gutes Buch über Katzenpsychologie??

[Cornelssen]

Mit einem Lesetipp zur Katzenpsychologie kann ich nicht dienen . Kalle kriegt einen Rüffel, auch mal ein Kissen nachgeschmissen, wenn er pampig wird (extremer Morgenmuffel und seeeehr verschmust/liebebedürftig) . Wenn er eine der beiden anderen verdrängt/verhaut, folgt ein lautstarker Rüffel und die betroffene Katze wird kurz beschmust/getröstet, er wird dabei ignoriert - es sei denn, er randaliert: dann 2. Rüffel als "Belohnung" - eventuell Rausschmiss .

Es hat sich eingespielt, dass jede Katze zu einer anderen Zeit/Gelegenheit individuell und ausschließlich beschmust wird . Keine mag diese Zeit mit den anderen teilen - und den Ort auch nicht. Das wird auch von den jeweils anderen respektiert .

Neues von Tigra : zusammen mit Rosi treffe ich sie am Flieder, wie beide sehr interessiert etwas begutachten, auf das Tigra offenbar Zugriff hat: eine gerade flügge gewordene und völlig verängstigte Blaumeise . Ich nehme die Kleine, schaue, ob sie verletzt ist? Nein . Sie flattert von der Hand und landet - wieder - vor Tigras Nase . "Pfui!!! - Bibis sind pfui!" - Wenn Blicke töten könnten ... Ich nehme das Kleine wieder hoch und trage es zum Holunder: da hatten in den letzten Tagen kleine Blaumeisen gequäkt. Dort hüpft das Kleine sofort auf einen Zweig, schaut sich kurz um, ich bin schon wieder zwei Meter weg: "Quäääck!" .

Rosi und Tigra hocken noch am Flieder. Rosi gibt Fersengeld . Tigra schaut mich missmutig an. Ich nehme sie hoch, bringe sie ins Haus: "Bibis sind pfui!" Tigra knurrt. "Lass das!" Tigra rast wütend im Haus nach oben. Zurück im Garten, sammele ich Rosi ein: gleiche Standpauke. Rosi jammert . Trotzdem: "Ihr bleibt heute im Haus." Kalle kommt dann auch, Gesellschaft leisten ...

Später kommt Sohn klagend, als Nachbar und ich fast fertig sind mit der Montage des Zauns zur giftgießenden Nachbarin: "Die Tigra hat mich angeknurrt, als ich aus dem Arbeitszimmer nach unten wollte und sie nicht mitkommen durfte." (Er hatte gerade die Laune, die wohl alle haben, wenn sie zum letztmöglichen Termin ihre Steuererklärung noch fertig kriegen und höchstselbst zum Finanzamt bringen müssen, weil sie sonst die letzte Frist versäumen - und Tigra hat ihn angeknurrt, als er zum Bus wollte, um noch vor Dienstschluss seinen Steuerkram abzugeben. ) "Hat die sich geärgert wegen der Vögel?" - "Kann sein. Sie ist etwas aufbrausend. Das ist bei ihr nicht so ernst wie bei Kalle oder Rosi. Die knurrt sofort, wenn ihr was nicht passt." - "Hm!" sagt er, geht ins Haus und schmust erst mal ne Runde mit der kleinen Missgelaunten : geteiltes Leid ist halbes Leid!

Inse

[Ines]

Mit den Blaumeisen ist es dieses Jahr bei uns echt gutgegangen.
Schwupp, da hatten alle das Netz in Mutter Badezimmerabzug verlassen. Eine habe ich zufällig noch gesehen, wie sie auf einem Stromkabel saß, das über dem Hof läuft, und in die Welt piepste.
Und der Flieder scheint ja sehr beliebt zu sein, da hatten sich die jungen Meisen auch bei uns niedergelassen um sich weiter von ihren Eltern füttern zu lassen.
Aber Meisen fliegen ja wenigstens direkt.

In den nächsten Tagen werden uns aber noch vier Federbällchen auf den Hof purzeln. Die Rotschwänzchen haben auch bei uns gebrütet. Dann wird unsere Tini uns wieder hassen. Hoftür verschlossen (steht ihr sonst offen) und Ausgang auschließlich in Begleitung der Dosis, selbst im Garten .... wie lästig und obendrein megapeinlich!

Die kleinen Rotschwänzchen haben leider die Angewohnheit erst einmal 2-3 Tage auf unserem Hof rumzuhopsen und das große graue Tier, dem der Geifer aus dem Schnäutzchen läuft, arglos mit großen staunenden Kinderaugen anzupiepsen.
Danach tummeln sie sich gerne noch ein paar Tage im Garten, leider hauptsächlich in Bodennähe. Und dort können wir sie dann nur noch vor unserem eigenen Monster schützen. Gegen die vielen Nachbarsmiezen sind wir ziemlich machtlos.

LG

Ines

[Cornelssen]

"Danach tummeln sie sich gerne noch ein paar Tage im Garten, leider hauptsächlich in Bodennähe. Und dort können wir sie dann nur noch vor unserem eigenen Monster schützen. Gegen die vielen Nachbarsmiezen sind wir ziemlich machtlos."

... und da habe ich ja gerade die Beobachtung gemacht, dass die Nachbarsmiezen zu Scharen ankommen, wenn die Platzhalter - ähh - "verhindert" sind. Es ist immer zweischneidig, wenn wir Menschen eingreifen - und manchmal zwar gut gemeint, aber eben nicht gut. Man kann sich halt nur Mühe geben...

Inse

[Yarrow]

Lili brachte vor ein paar Tagen von weither einen Spatz angeschleppt. Vor dem Haus hab ich sie abgefangen und ausgeschimpft... sie machte den Mund kurz auf, um alles zu erklären, und huiiiii - flog er weg, ohne auch nur den Boden zu berühren. Schien völlig unverletzt zu sein. Der hat seinen Enkeln noch was zu erzählen!

[Acinos Arvensis]

unser Michel ist krank. magen-darmprobleme - er hat spritzen bekommen gegen die übelkeit, was gegen den Infekt, aber ist extrem mitgenommen. hoffentlich rafft er es. gestern wollte er schon nicht mehr ans futter, hat aber gern noch leckerchen genascht, sogar gekrallt vor gier. aber heute ist es dann richtig böse zur sache gegangen.
nun heißt es abwarten, wasser geben, fressi anbieten....
im ganzen stress ist mir dann auch noch der Fleck aus der Tür gewischt. der kleine mistkerl lauert immer, wenn ich mal in seinem beisein die haustür öffne. ein winziger spalt und er drängt sich durch. normalerweise stecke ich ihn erst ins zimmer, damit ruhe ist. aber momentan lass ich alle draußen im gehege laufen, damit michel im zimmer seine ruhe hat..nun renn ich auch noch alle halbe stunde drauße nrum und suche den ausreißer.
sohnemann hats nämlich gar nicht mitgekriegt, dass der Fleck abgehauen ist. der ist schon fix und alle wegen dem kranken michelkater. und ich bin todmüde, aber wenn ich mich hinlege, krieg ich sofort panik und atemnot, das kenne ich schon.
momentan langts mir mal wieder. seit ein paar tagen bin ich scheinbar ganz schlecht bestrahlt ...

[Yarrow]

Oje! Möge es Michel ganz schnell besser gehen und dein Fleckchen sich bald wieder anfinden!

[Acinos Arvensis]

michelchen gehts immer noch mies. heute morgen hat er zwar mal munterer ausgesehen und auch geschnurrt. vom finger ein wenig futter abgeleckt und auch getrunken, aber anschließend alles wieder ausgespuckt. nun ist er draußen im garten unter dem hocker im gras. er wollte unbedingt raus, ich denke er weiß schon was ihm wohltut. mittags kriegt er die nächst spritze gegen die übelkeit. vielleicht kann er danach wieder mal eine kleinigkeit fressen.
om-om ist auch nicht gut drauf, sie ist extrem nervös und unruhig. wie immer wenn es draußen mal ein wenig schön ist, hab ich das haus voller patienten oder bin selber so von irgendwas unter druck gesetzt, dass ich es nicht geniessen kann.
langsam fang ich an, den sommer zu fürchten.