Der zweite Katzenstrang...

[Cornelssen]

Ganz so leichtsinnig bin ich nicht: gestern gabs Spitzwegerichauszug en masse drauf. Heute früh war die Hand bretthart und geschwollen, unter der Haut war Eiter zu sehen. Ich habe die Haut aufgeschnitten, den Eiter rausgedrückt, damit die Spannung rausgenommen, nochmal Spitzwegerich draufgegeben und bin dann mit der unverbundenen Hand zu der prakt. Ärztin um die Ecke gelaufen, die seit zehn Jahre keine neuen Patienten mehr aufnimmt wegen Überlastung. Dort habe ich ziemlich kommentarlos - "bin gebissen worden" - meine Pfote vorgezeigt und wurde mit leichten Anflügen von Panik sofort in die Kartei aufgenommen, behandelt und geimpft. Dazu gabs ein Rezept für Antibiotika und die dringende Warnung, sofort ins Krankenhaus zu fahren, wenn sich übers WE was Unerwünschtes tut.

Am Abend waren die Laborergebnisse für Rosi da: sie ist seuchenfrei und hat "nur" die Leberentzündung. Sie muss täglich Antibiotika bekommen. Ich habe mich also ins Auto gesetzt und die Tropfen für sie abgeholt. Folge: die Hand ist jetzt dick geschwollen, der Handrücken - soweit ich ihn sehen kann (großer Verband) - ist rot verfärbt. Vermutlich müsste ich jetzt ins Kreiskrankenhaus fahren. Ich werde aber vorher noch meine Schwester anrufen und fragen. In der Notaufnahme dort hockt man um die 6 Stunden, bevor man behandelt wird - und dann noch heimfahren: Bus gibts dann ja nicht mehr - und für die Hand ist es genau das, was sie (nicht) braucht.

Inse

[Unkrautaufesserin]

Oh Mann, da wünsche ich Dir eine kurze Wartezeit und professionelle Hilfe... und eine schnelle Genesung sowieso.

Ich habe gerade gesehen, daß mein großer Kater wieder Spulwürmer hat. Also fahren wir am Montag zum Tierarzt mit allen Katzen. Und seit gestern ist die kleine Glückskatze nicht zum Essen gekommen...

Liebe Grüße, Mechthild

[Cornelssen]

Ja, danke, kurz nach Mitternacht war ich wieder zuhause. War mal wieder ein Abenteuer. Ich fand nahe der Klinik einen Parkplatz am Straßenrand und lief den Rest:
Zuerst lange Umleitung auf dem Campus zur Rettungsstelle; da latscht man schon mal ´n Kilometer - oder so.
Dann eine mufflige Aufnahme und Verweis aufs Wartezimmer. Eine Stunde.
Aufruf durch eine junge Ärztin, die mich erst mal anrüffelt, was mir einfalle, abends hierher zu kommen.
Ich erkläre das incl. der Anweisung meiner Schwester, während sie die Hand auspackt und nach dem Antibioticum fragt. Ich händige ihr den Beipackzettel aus, sie schüttelt den Kopf und fragt: "Was hat denn Ihre Schwester zu dem Antibioticum gesagt?" - "Nichts. Sie hat nur sehr energisch gesagt, ich soll machen, dass ich in die Klinik komme." Die Ärztin nickt und wird gnädiger, als sie die Entzündung sieht. Untersucht genau und schickt mich zum Röntgen, um festzustellen, ob der Knochen schon in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sieht man das auf dem Röntgenbild?
In der Radiologie warte ich wieder fast eine Stunde. Ein Muffel holt mich und macht zwei Aufnahmen.
Zurück in der Rettungsstelle: ein Säugling quakt, weil er von einer Mücke ins Beinchen gestochen wurde, eine junge Frau ist auf dem Pferd ohnmächtig geworden und dann runtergefallen. Black out über ca 15 Minuten Reiten und Fallen. Wir kommen in ein lebhaftes Gespräch, die Wartezeit nervt nicht. Ein akuter Notfall kommt rein: höchste Aufregung, das Kreiskrankenhaus kann den Fall nicht gut behandeln, auch nicht aufnehmen. Diskussion, ob der Rettungswagen die Patientin ins nächstgelegene Kreiskrankenhaus fahren solle, denn die dürften dann den Rettungswagen weiterschicken nach Berlin in das Krankenhaus, wo die Patientin operiert wurde. Die Verwandtschaft entschließt sich, im privaten Pkw direkt nach Berlin zu fahren, um keine Zeit zu verlieren. Dann wird das Baby behandelt. Danach bin ich dran:
Knochen ist noch nicht befallen. Der Verband der Allgemeinmedizinerin war "dilletantisch, ein Witz!" Das Antibioticum ist zu speziell und deshalb riskant. Die Wunde wird desinfiziert, gekühlt, die Hand geschient. "Stopp!" sage ich. "Ich bin allein mit dem Auto hier." - "Oh! - Da geht die Schiene nicht." Kompromiss: ich kriege das Auflegen der Schiene alleine hin, wenn wir den Verband in zwei Phasen machen. Teil Eins zum Heimfahren, Teil Zwei - Fixieren der Schiene - zuhause. Sie geben mir Verbandsmaterial zum Wechseln mit, Kühlmaterial, Desinefktionsmittel und den dringenden Rat, sofort wiederzukommen, wenn sich etwas verschlimmert - und mir ´n anderen Arzt für die Behandlung zu suchen...

Meiner Hand geht es inzwischen besser: ich habe keine Schmerzen mehr, wenn ich sie ruhig und hoch halte, - aber ich muss alles mit der linken Hand machen. Mit rechts kann ich höchstens mal was abstützen. Vorsichtshalber habe ich eine Brottüte drüber gezogen, als ich in der Küche rumhantiert und anschließend Jostabeeren gepflückt habe - für mittags war Besuch angesagt, - ein gekaufter Tortenboden war da, Sahne und Quark auch. Nur Zucker war aus.

Das ist mir in den letzten dreißig Jahren nicht passiert: kein Zucker im Haus! Also mache ich mich auf die Socken, Zucker kaufen gehen. Irre! Unterwegs werde ich angesprochen, was mir denn passiert sei: offenbar gehöre ich im Dorf doch langsam dazu. Dann geht ein Schnürsenkel auf. Ich quatsche zwei junge Männer an, die mir sofort den Schuh wieder ordentlich zubinden: das ist vielleicht ein Sch...gefühl, wenn man so hilflos dasteht.

Beim Beerenpflücken habe ich darauf geachtet, möglichst nur die Beeren ohne Stiel zu zupfen: dann muss ich sie nur noch waschen. Quark rührt die Maschine. Die Tortenböden werden bestrichen, gestapelt und mit Jostas bestreut, dann stellt mein Sohn die Torte in den Kühlschrank. Statt Mittagessen gibts Sahne-Quarktorte mit Jostabeeren.
Dann zieht die Karawane mit Leiter, Schubkarre, Gartenschere und Eimern in den Garten, Kirschpflaumen pflücken. Erst kommt uns Tigra entgegen und will ins Haus. Dann kommt Rosi und will auch ins Haus. Der Himmel bezieht sich dunkelst grau. Wir beeilen uns: ich hüte Fallobst, die anderen drei pflücken, was das Zeug hält. Dann: Donner, Blitz, Regen. Wir laden alles Kleinere auf die Schubkarre, mein Sohn schiebt die Leiter zusammen und trägt sie an ihren Platz, die Karre kommt in die Remise und wir nass ins Haus. Später schneiden wir - mit Regenschirm - noch recht viel Baumspinat. Petrus ist nett: Regenpause zur Abfahrtzeit des Busses, der um diese Zeit nur noch stündlich fährt. Minuten später schüttet es wieder wie aus Kübeln. Nachschub für die Mückenplage. Feueralarm. Der Hund versteht nicht, warum wir nicht mit ihm spazieren gehen wollen.

Auf die Nerven geht mir, dass ich mir einhändig nicht die Hände waschen kann! Sonst ist eigentlich alles den Umständen entsprechend gut.

Inse

[Cornelssen]

Was meine Hand betrifft, gabs heute Entwarnung. Das scheint abzuheilen.

Was die Katze betrifft, kann ich das leider nicht sagen. Sie wird schwächer, frisst aber endlich wieder etwas mehr: heute ein halbes Schälchen Feuchtfutter + mindestens einen Esslöffel Leberwurst. Sie müsste trinken. Im Haus tut sie das nicht. Ich hoffe, sie trinkt aus dem Kräuterteich. Beobachtet haben wir sie dabei noch nicht. Ihr Antibioticum lässt sie sich ins Maul spritzen, vielleicht aber auch nur, weil ihr die Kraft zur Gegenwehr fehlt...

Mechthild: ist Deine Glückskatze wieder aufgetaucht?

Inse

[Unkrautaufesserin]

Ja, die Glückskatze ist wieder da.
Ich bin halt immer bissel panisch, wenn der Milan so überm Gelände kreist, und die kleinen Katzen draußen sind. Und dann nicht zum Essen kommen Aber einsperren so wie Annie könnte ich sie nie. Dann lieber ein kurzes Leben, aber in Freiheit

Liebe Grüße, Mechthild

[KristinaP]

wir haben seit ein paar Tagen zwei neue Mitbewohner:



Mau( ein Herr)


Mauz( eine Dame)

beide ca. 16 Wochen alt und Mauz hat unliebsame Mitbewohner mitgebracht= Flöhe
Gestern beim Tierdoc stellte sich dann noch heraus, dass sie auch Pilzbefall hat und wurde gleichmal behandelt, in zwei Wochen gibt es die zweite Spritze
für mich sind es die ersten Katzen, mein GG ist mit ihnen aufgewachsen

[Yarrow]

Oh, das sind ja zwei ganz besonders Süße!

[marcu]

Herzlichen Glückwunsch - das sind ja 2 ganz besonders Süße!
Wir haben auch 2 - werde mal Bilder raussuchen. Sie heißen Minou und Cappuchino.

[Cornelssen]

Katzen sind schon was Besonderes. Bei uns gabs heute betretenes Grinsen dank Tigra:

Der Tierarzt ist in Urlaub, der Hund nicht mehr optimal eingestellt und undicht. Sohn stinkt das ganz besonders: er ekelt sich vorm Aufwischen und ist - leider - extrem darauf bedacht, den Hund aus allen Räumen zu halten, die nicht absolut pflegeleicht sind. Kaum war ich gestern abend im Bett, holte er den Hund aus meinem Zimmer und bugsierte ihn nach unten in die Küche - samt Korb. Gegen 4:30 Uhr heute früh schickte er ihn mal raus zum Blumengießen. Kaum war der Hund wieder in der Küche, flitzte Tigra durch die Tür und gesellte sich zum Hund (in der irrigen Hoffnung, schon mal ganz früh raus in den Garten zu kommen). Sohn schloss die Küchentür und ging schlafen.

Gegen 6 Uhr tapste und kratzte es die Treppe rauf: Hund erklomm das Obergeschoss. Sohn stand senkrecht im Bett : hatte er doch ganz bestimmt die Tür fest zugemacht. Dann erhaschte er einen tadelnden Blick von Tigra, die mit dem Hund nach oben gekommen war, und begriff: Sie hatte die Küchentür geöffnet und damit auch dem Hund seine Bewegungsfreiheit im Haus gegeben . Sie kann übrigens die Tür von beiden Seiten öffnen - und nicht nur diese Tür...

Sohn war sehr zufrieden, dass der Hund keine Pfütze produziert hat. Dass ich, noch während er sich über die Künste der Katze aufregte, mit Klopapier bewaffnet ein frisches, großes Häufchen aus dem Arbeitszimmer entfernt habe, bekam er zum Glück nicht mit: ging zu schnell . Der TA kommt ja bald wieder aus dem Urlaub, dann können wir eine neue Dosierung absprechen .

Inse

[Anjoli]

Ach Mensch, Inse,

Du hast es nicht leicht!
Erwachsene Söhne sind auch ein Fall für sich. Bin froh, dass mein Älterer nicht bei mir lebt, der hätte das auch gekonnt. Und dann verschweigt man dem Sohn aus Rücksichtnahme auch noch das Häufchen...
Und wie toll Hund und Katze bei Dir zusammengearbeitet haben! Eigentlich kann man sich darüber doch nur freuen, oder?

Mein kleiner Aladin-Spitz macht auch Türen auf, beidseitig. Die Haustür muss ich nachts wirklich absperren, und oben im Flur stehen Gitter, damit er nicht in jeden Raum gelangen kann. Wenn Hund nämlich ärgerlich ist, zum Beispiel über den Besuch des älteren Sohnes, scheißt der dem einen dicken Haufen vor's Bett.
Nur um zu zeigen: Ich mag dich nicht.... ich habe Angst vor dir! - Tja.

Viel große Hilfe Deinem Köti vom Tierarzt wünscht
Anjoli