Flatternde Besucher

[Julchen]

Das einzige, was gegen den Fensterscheibenvogeltod hilft, sind konsequent ungeputzte Fenster. Wir haben hier sehr viele Bäume, das Haus steht am Hang, die Bäume spiegeln sich in den Scheiben - anfangs hatten wir so oft tote Vögelchen, dass wir immer noch völlig panisch werden, wenn wir irgendwo ein "Rumms" hören. Dann haben wir alles mögliche probiert, Aufhängezeug, diese UV-Stifte, mit denen man Streifen auf die Fenster malt, usw. Nachdem es trotzdem immer wieder tote Vögel zu beklagen gab, haben wir dann das Fensterputzen eingestellt. Also wenn ich vom Schreibtisch aus sehen möchte, ob es regnet, muss ich das Fenster öffnen Scheiben dreckig genug halt ... aber es hilft sehr!

Man gewöhnt sich auch mit der Zeit daran, neuen Besuchern zu erklären, warum es gar so krass ist bei uns mit den dreckigen Fenstern - und es gibt nur eine Frau, die diese Erklärung für eine Ausrede der faulen Schwiegertochter hält

[Walnussfrau]

Haha, Julchen, also dann muss es sich hier um ein ziemlich blindes Spechtexemplar gehandelt haben, denn Fenster werden bei uns derzeit fast öfter gewechselt als geputzt. Ich überlege, ob das letzte Fensterputzen bei einem Besuch meiner Eltern stattfand - sie können nie untätig hier rumsitzen - oder ob die Scheiben ausgewechselt wurden und seitdem nicht mehr geputzt wurden - jedenfalls länger als 2 Jahre her...

Aber ist ein gutes Argument gegen Fensterputzen, werd ich mir merken!

[Gudrun]

Das einzige, was gegen den Fensterscheibenvogeltod hilft, sind konsequent ungeputzte Fenster - und es gibt nur eine Frau, die diese Erklärung für eine Ausrede der faulen Schwiegertochter hält

Muss mir ja so einen "beliebten Meckerquark" von Mu oder Schwiemü nicht mehr anhören, weil's die nicht mehr gibt.
Wobei ich sagen muss, dass beide lieben Schwiemü nie im Leben auf so eine Idee gekommen wären.
Hab' ja eine Flachdachhütte ca 3 m hoch - mit vielen großen Scheiben.

Amseln haben offenbar den unwiderstehlichen Drang, zu erproben, wie knapp Schwarzröckchen übers Dach düsen kann.
Zwischen den großen Scheiben und dem Dach sind aber gut 50 cm Holz/Blech Abtrennung ... und die Scheiben sind fast 2 m nach innen versetzt.

Gelernt habe ich, im Winter nicht mehr so nahe an der Terrasse in der Kornelle Futter aufzuhängen. Ab Februar erscheinen da die Erlenzeisige, ein unglaublich wuschig aufregbares Völkchen. Die fliegen bei der geringsten Störung in alle Richtungen davon ... eben auch in die "Kornelle, die sich im Fenster spiegelt".

Obwohl - auch bei diesen Kleinchen flogen etliche nach 'ner halben Stunde Benommenheit wieder weg. Mit so einem Genickschock sind die wahrscheinlich nicht wirklich überlebensfähig.

[Walnussfrau]

Unter selbigem Küchenfenster ist unser Fahrradparkplatz. Als ich vor ein paar Jahren nach einem Urlaub zum ersten Mal wieder mit dem Rad einkaufen fahren wollte, lag im Lenkerkorb ein toter Vogel, der schon ziemlich von Maden zerfressen war - bin dann zu Fuß gegangen (und hab die Aufräumarbeiten dem Mann überlassen )

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.06.17, 19:39 von Walnussfrau.)

[Brigitte]

Wahrscheinlich ist es wirklich das beste, den Specht in den Garten zu legen oder zu beerdigen. Die stehen wie alle Wildvögel unter Schutz und darum dürfen sie nicht so einfach präpariert werden. Zumindest in Deutschland ists nur mit Genehmigung erlaubt.

Ich dachte auch daran, ob vielleicht Autoren von Bestimmungsseiten wie z.B. featherbase.info Interesse an dem Specht haben könnten. Wie die an ihre Feder-Fotos kommen, ohne laufend gegen Artenschutzgesetze zu verstoßen, weiß ich aber nicht.

Du könntest natürlich dort mal anfragen; vielleicht brauchen die ja noch Federn eines jungen Grünspechts. Und können rechtliche Fragen beantworten.

Ich wüßte allerdings nicht so recht, ob ich Lust hätte, das Tier zu rupfen. Ich bin leider nicht so naturnah aufgewachsen.

[Julchen]

Gelernt habe ich, im Winter nicht mehr so nahe an der Terrasse in der Kornelle Futter aufzuhängen. Ab Februar erscheinen da die Erlenzeisige, ein unglaublich wuschig aufregbares Völkchen. Die fliegen bei der geringsten Störung in alle Richtungen davon ... eben auch in die "Kornelle, die sich im Fenster spiegelt".

Die Erlenzeisige sind die vollen Kamikazes Wegen denen haben wir auch die Futtersäule vor meinem Bürofenster stillgelegt - genau wie du sagst, sie sind wuschig und aufgeregt

[Walnussfrau]

Das wäre auch noch eine gute Idee gewesen, Brigitte - aber Federn rupfen hätte ich auch nicht so gern gemacht. Wir haben ihn jetzt posthum auf Roodkapje getauft und zwischen Eibe und Rhododendron beerdigt. Fotografiert haben wir ihn auch noch mal.

[Cornelssen]

Wenn bei mir früher mal ein Piepmatz gegen die Scheibe geknallt ist, habe ich ihn i.d.R. aufgelesen und den Schnabel kurz unter fließendes Wasser gehalten. Das hat sie fast immer sehr schnell wieder zur Besinnung gebracht.

Um zu verhindern, dass Piepmatz an eine Fensterscheibe knallt, kann ich a) Julchen bestätigen: seltenst Fenster putzen! und b) den Tipp geben, in die Fensterrahmen außen dauerhaft ein Fliegengitter zu klemmen. Bei riesengroßen Scheiben ist das natürlich problematisch, aber sonst geht das prima..., besonders wenn es jemand gibt, der irgendwann ein dreckiges Fenster nicht mehr erträgt...

Inse

[Unkrautaufesserin]

Bei mir hilft weder das eine noch das andere: im besagten Fenster ist ein dauerhaftes Fliegengitter eingeklebt. Ohne hält man es auf dem Land zu bestimmten Zeiten nicht aus vor Fliegen.
Und geputzt werden meine Fenster eigentlich nur noch vor Weihnachten... derzeit stört der Zustand mein Sauberkeitsempfinden aber es gibt Wichtigeres.

Ich denke, da Stare ja Höhlenbrüter sind, wollen die Kleinen einfach nur in die große Höhle da... aber die meisten überleben, es sind von den drei Bruten meistens 2 tödliche Unfälle insgesamt.

Manche prallen auch mit Brust oder Seite gegen die Scheibe. Die schütteln sich dann und fliegen weiter. Wer Pech hat und im richtigen Winkel mit dem Kopf auftrifft, fällt schon als Leiche runter...

Liebe Grüße, Mechthild

[Julchen]

Und geputzt werden meine Fenster eigentlich nur noch vor Weihnachten...

Also wenn man die Fenster jährlich putzt, klappt das natürlich nicht Man braucht schon eine längere Zeit, um sie vogelfreundlich einschweinen zu lassen