Flatternde Besucher

[Walnussfrau]

Ein ehemaliger Kollege meinte mal, ihm sei klar geworden, dass er nun angekommen sei und die ganze Studenten-, Referendariat- und Zeitvertragszeit endgültig vorbei sei, als er mal Fenster putzen musste. Vorher war er immer 'rechtzeitig' umgezogen

[Naturgärtner]

Hi

Fenster werden geputzt, wenn man die Glocken nicht mehr hören kann!!!

MfG.
Wolfgang

[Unkrautaufesserin]

Das ist kein Argument: Glocken kann ich hier (leider) sowieso nur bei Regen aus Nordwest hören, die vom Nachbardorf nämlich.
Unsere höre ich nie, die Kirche steht 3,5 km östlich in einem Tal...

Liebe Grüße, Mechthild

[Melly]

Heute Nachmittag war ich total begeistert: Bei meiner Ausschau nach dem Junghund, der mit einem Knochen auf die Wiese verschwunden war, sehe ich am Küchenfenster nach langer Zeit wieder das Dompfaff-Pärchen. Sie hüpften im Hof über den Kies und pickten irgendwas auf. Ich stand eine ganze Weile am Fenster und beobachtete die beiden Turteltauben, denn das waren sie ganz ohne Zweifel. Und dann näherte sich der Freier seiner Angebeteten ganz eindeutig und es wurden Zärtlichkeiten ausgetauscht! 
Ich war hin und weg! Als die beiden Liebenden eine Pause einlegten, bin ich schnell losgerannt, mein Handy holen. Aber durch's Fenster ist das nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.
Er hat sich noch kurze Zeit an der Sammelei beteiligt, flog dann davon. Sie war ganz emsig, nahm jedes Haar (Hundehaar) auf und hat nach einer Weile schon einen Grundstock im Schnabel. 

Der zukünftige Papa:



Und die Mama:




Auf dem zweiten Bild kann man schon sehen, was sie sammelt. 
Ich habe dann direkt die Bürste zur Hand genommen und die Schäferhündin voller Elan von überflüssigen Haaren befreit, diese dann in die Mauerritzen direkt gegenüber gesteckt. Um die Sache für die werdenden Eltern etwas zu erleichtern!
Allerdings frage ich mich, ist das die erste oder zweite Elternzeit?

LG
Melly

[marcu]

Das kann man nicht so genau sagen - unsere ersten Meisen sind jedenfalls schon flügge. 
Niedlich, die kleinen Puschelbällchen!

[Melly]

Also, inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es die zweite Elternzeit ist; gestern pflückten sie voller Elan GG's Ampel mit Stiefmütterchen auseinander und flogen dann von dannen mit ihrer Beute. 
Und gerade habe ich zwei Amseln beobachtet: Sie trug den Schnabel voller Nistmaterial und er hopste um sie rum und versuchte die ganze Zeit, sich ihr irgendwie zu nähern.
Die Vögel scheinen dieses Jahr sehr beschäftigt zu sein, die haben noch nicht einmal Zeit, den Kirschbaum zu räubern, wir konnten schon ein paar Kirschen ernten, ich glaube, die ersten in zehn Jahren, die wir mal in ein Kistchen packen konnten. Und sogar Johannisbeeren haben sie mir übrig gelassen!

LG
Melly

[Wildrose]

Hallo zusammen!
Hier kommen die diesjährigen Vogelkinder schon seit Anfang Juni zum Fressen an die Futterstellen. Der Riesenknödel sitzt immer voll und ist meist in einem einzigen Tag verputzt. Zu den Blau- und Kohlmeisen beobachte ich junge Spatzen, Sumpfmeisen und Kleiber. Auf dem Boden hüpfen immer wieder einige Buchfinken herum.

Und die scheuen Buntspechtbrüder sind meistens zu zweit, aber ich habe auch ihre Schwester schon gesehen.

[vanda]

Hier kreisen seit einigen Tagen zwei große schwarze Gesellen in den Aufwinden der Thermik, führen kunstvolle Flugmanöver auf und werden eifrig von den Schwalben "bedrängt". Hier gibt es eigentlich nur Rabenkrähen, die sind mir seit Kindertagen vertraut, aber die fliegen und sprechen ganz anders, Dohlen sind zu klein, und nach etwas Recherche bin ich jetzt so gut wie sicher, dass es ein Paar Kolkraben ist.  
Ich habe hier noch nie wildlebende Kolkraben gesehen, das wär eine Sensation, wenn die hierbleiben würden! Hach, ich freu mich so.

[Cornelssen]

Vanda, Du weißt ja, dass alles zwei Gesichter mindestens hat? Kolkraben sind groß, kräftig und sehr intelligent. Das hat auch Schattenseiten.

Bei uns im Dorf gab es bis zur Wende eine offene Deponie. Dort haben sich allerhand Rabenvögel angesiedelt und gut von dieser Deponie gelebt - bis gemäß den Vorschriften der EU diese Deponie abgedeckt werden musste. Die Entsorgung lastet bis heute auf der Kommune und macht nicht wirklich Fortschritte - aber das nur nebenbei.

Im Ort gab es eine Kälberzuchtanlage der LPG. Die Kühe kalbten auf der Wiese und meist kam täglich ein Verantwortlicher vorbei und schaute nach den Tieren. 1994 - ich war schon Professorin in Hannover und sammelte nach wie vor fleißig Material für meinen Unterricht - entdeckte ich in einer überregionalen Zeitung einen kurzen Bericht über einen verzweifelten Milchviehzüchter in G., der seinen nach der Wende von der LPG gekauften Betrieb vor der Insolvenz sah - weil Kolkraben die neugeborenen Kälber sofort töteten und fraßen, nachdem die Deponie abgedeckt worden war und sie dort kein Futter mehr fanden.

Das hätte nur verhindert werden können, wenn die Kühe in Ställen gekalbt hätten und gehütet worden wären. Das konnte/wollte der Betrieb nicht leisten. Folge: die Kühe wurden nach M-P verkauft, der Bauer versuchte den Umstieg auf Kartoffeln und Gänse: steht bis heute noch so in einem Dorfladenführer, den Mechthild mir mal ans Herz gelegt hat. Kartoffeln und Gänse brachten nicht genug ein, die Suche ging weiter. Wirtschaftlich gerettet hat den Betrieb das weibliche Berlin mit seinem großen Herzen für Pferde: er kümmert sich jetzt - erfolgreich - um eine nicht gerade kleine Herde Pensionspferde. Trächtige Stuten werden an den Nachbarbauern vermittelt: der hat seit seiner Scheidung (dem Ordnungsamt ein Graus) einen Wohnwagen auf dem Gelände stehen und lebt dort mit seiner durchaus griffigen Schäferhündin rund ums Jahr. Wenn die Stuten sehr kurz vorm Abfohlen sind, schläft er auf einer Luftmatratze draußen: die anderen halten das für verrückt, aber er hat lt. eigener Aussage aus der Fastpleite seines Nachbarn gelernt und lässt wegen der Raben Gebärende und Neugeborene bis heute nicht alleine auf der Weide.

Übrigens: diesen Zeitungsausschnitt fand ich 12 Jahre später wieder, als ich genau in diesem Dorf ein Haus gekauft hatte und dorthin umgezogen bin ... Rabenvögel gibts hier inzwischen nicht mehr so viele und Kolkraben habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Inse

[Melly]

Mein Blick aus dem Badezimmerfenster:


Ein Sperber, munter am Speisen! Meine Hoffnung, dass er eine der Mäuse verputzte, erwies sich als falsch. Es war ein Spatz, den er dann voller Elan rupfte.





Satt!


LG
Melly