Neuanfang

[vanda]

Ich würde auch lieber auf das leidige Rühren verzichten, ist ein ziemlicher Zeit- und Kraftaufwand. Aber bei Rapshonig keine Chance. Der wird wirklich bretthart.

Zum Thema Neuanfang - ich hatte es ja schon im Bienenjahr 2015 geschrieben - ich setze heuer mal mit den Bienen an meinem Stand aus, da meine beiden starken Völker schon im Winter wg. Varroa eingegangen sind. Es hat sich so viel Arbeit angehäuft, zu der ich in der laufenden Saison nie komme (Rähmchen ausschmelzen, reinigen, Beuten desinfizieren, neue Ausrüstung kaufen, Wachs schmelzen, Gläser aufräumen + sortieren, neue Gläser bestellen, Eimer spülen, neue Etiketten entwerfen etc. etc.), dass ich froh bin, wenn ich DAS wenigstens heuer mal geschafft kriege ohne den ständigen Schwarm-, Honig- und Varroabehandlungsstress.

Aber ganz ohne Bienen ist es schon sehr traurig im Garten, daher werden nächstes Jahr sicher wieder ein paar Ableger einziehen. Vielleicht ist das Imkern dann auch entspannter, wenn alles ordentlich vorbereitet ist, wenn man es braucht.

[Martin]

Echt, klebst Du Etiketten auf Deine Honiggläser? Ich mach das nicht. Selbst in dem Jahr, in dem ich weit über dem Eigenbedarf an Honig hatte, war die Nachfrage im Bekannten- und Kollegenkreis so hoch, daß ich das Vielfache hätte verkaufen können. Alles ohne Etiketten.
Ich hab mir zwar auch schon mal Gedanken darüber gemacht, aber solange ich nur wenige Völker habe (aktuell nur eins) brauch ich keine Marketingmaßnahmen.

[Brigitte]

Ist er aus Nicht-EG-Ländern, kannst Du ihn auch im Kuchen verbacken, dann hat Zucker mehr gesunde Inhaltsstoffe

Das glaube ich nicht.
Ich kaufe schon seit längerem immer wieder Billighonig von Aldi (brauche ich als Tierfutter). Das ist eine Mischung, Herkunft EG- und Nicht-EG-Länder.
So schnell wie der kristallisiert wurde er weder stark erhitzt, noch viel gerührt.

Mir schmeckt das übrigens überhaupt nicht. Entmischter und knirschiger Honig ist nichts für mich.

[vanda]

Naja, Marketingmaßnahmen sind das nicht, aber ich verlange einen ordentlichen Preis, und da darf das Produkt dann schon auch entsprechend "hochwertig" aussehen.
Ich könnte auch mehr verkaufen, aber es rentiert sich nicht, deswegen mehr Völker anzuschaffen - damit werden ja auch der Aufwand und die Ausgaben höher, das kommt mit dem bißchen Honigerlös sowieso niemals rein.



Das war mein erster Sommerhonig, damals noch mit handgeschriebenen Etiketten. Inzwischen hab ich's zwar auf dem PC, aber ausschneiden und aufkleben muss man's ja auch noch, daher bin ich gerade in Verhandlungen mit meinem Copyshop (übrigens auch Honigkunden) zwecks selbstklebenden Etiketten. Gegen ein paar Gläser Honig sind die dann auch hoffentlich nicht so teuer...

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.06.16, 23:52 von vanda.)

[vanda]

Ist er aus Nicht-EG-Ländern, kannst Du ihn auch im Kuchen verbacken, dann hat Zucker mehr gesunde Inhaltsstoffe

Das glaube ich nicht.

Das MUSS ja auch nicht immer sein, Nicht-EG-Länder gibt es ja doch einige und nicht alle panschen da billigen Zuckersirup rein. Aber ich erinnere mich noch an eine Imkerschulung, wo so einiges Unschöne z.B. über Honig aus China erzählt wurde und die noch unschöneren Methoden, mit denen das Gepansche dann verschleiert wird. Und bei den "großen" Marken ist es wie beim Kaffee eben normal, dass verschiedene Herkünfte zusammengemischt werden, um immer ein gleichwertiges Produkt zu erhalten, was bei Imkerhonig normalerweise nicht funktioniert - denn jeder Standort hat ein anderes Blütenangebot und jede Saison ist anders, daher müsste man Honig eigentlich wie Wein nach Jahrgängen verkaufen...

Mir schmeckt das übrigens überhaupt nicht. Entmischter und knirschiger Honig ist nichts für mich.

Wenn Honig entmischt, hilft wieder Rühren.

Bei cremigem Honig, bei dem man noch Kristalle spürt (Knirschen) ist beim Rührprozess was schiefgelaufen, das ist aber an sich kein Qualitätsmanko. Da hilft dann nur wieder langsam erwärmen und verflüssigen...
Woran das liegt, dass es einmal schön cremig weich wird und beim nächsten Mal knirscht, ist mir auch noch ein Rätsel, hier gab es schon beides. Vermutlich auch alles eine Sache der Übung...

[Martin]

Gestern hab ich mein neues Carnica-Volk provoziert: Ich hab, bekleidet mit meiner Schutzjacke, direkt vor dem Flugloch begonnen, mit der Akku-Motorsense das hohe Gras zu mähen. Die gingen binnen weniger Sekunden ab wie Schmidts Katze, sind fast wie ein Schwarm unten rausgequollen und waren sehr agressiv. Von meinen Buckfast-Bienen, die ich bisher hatte, kannte ich das so extrem nicht. Die wurden natürlich bei nahem Krach auch böse, aber nicht so schnell und so viele. Ich hab den Versuch sofort abgebrochen.
Morgen früh um fünf, wenn sie noch nicht fliegen, fahre ich hin, mache das Flugloch zu und mähe dann in aller Ruhe. Nach dem Mähen haben sie dann erst mal Ruhe, bis ich das Mähgut weggeräumt hab und erst dann kommt der Fluglochkeil wieder weg. Und so bald wie möglich werde ich die Königin killen und eine friedliche Buckfast-Königin einweiseln. Das wär doch gelacht, wenn ich aus diesem Killerbienenvolk keine Friedenstauben machen könnte...

[vanda]

Also Mähen vor dem Flugloch zu Flugzeiten hätte ich auch nicht können bei den carnica-Mädels , aber ansonsten waren die meisten Völker immer ganz entspannt. Vielleicht war's ja auch nur schwül oder gewittrig oder sonstwas. Gib der Queen doch noch ne zweite Chance...

Ich dürfte hier auch gar kein Buckfast-Blut einweiseln, hab nur 4km Luftlinie zur nächsten Carnica-Belegstation.

[Martin]

Oha, so nah an einer Belegstelle würde ich nicht sein wollen, zumindest nicht für Carnicas. Hier bei uns ist gemischte Population vertreten. Carnicas sind die Mehrheit, Buckfast werden immer mehr und ein Imker hat die Dunkle Biene, die er fröhlich überall reinstellt...
Meine Carnica-Queen bekommt noch eine Chance. Allerdings nur, um weitere Erfahrungen mit den Carnicas zu sammeln. Meine ersten Erfahrungen mit dem Schwarm waren ja auch positiv. Daß sie beim Lärmtest so ausrasten, hätte ich nicht gedacht, allerdings war ich nicht allzu sehr überrascht, weil ich schon ähnliches gehört hatte.

[Gudrun]

Soweit ich dich verstanden habe, Martin, hattest du bisher Buckfast Bienen, die auf Friedlichkeit, Sammelfleiß und geringe Neigung zum Schwärmen gezüchtet sind.

Dieser neue Carnica Schwarm ist dir doch sozusagen "ins Haus gefallen" , wenn ich dich richtig verstanden habe.
Dass die Krainer Mädels hochgradig lärmempfindlich sind, hast du ja jetzt feststellen dürfen.
Nur die Königin und ihr Drohnenvolk können Eigenschaften vererben, das leuchtet mir ein.
Aber wenn du den jetzigen Carnica Arbeiterinnen ein sanfte Herrscherin gibst, die ja erst mal zu versorgende neue Eier legen muss, ... hast du doch eine gemischte Population. Wie lange lebt denn eine Arbeiterin - Generation?

@vanda

Hatte mal gelesen, dass es Belegstationen nur auf Inseln oder in Hochgebirgsgegenden gibt. Scheint ja nicht zu stimmen ... wie weit müssen Belegstationen denn auseinander liegen?

[greta]

Martin, wie könntest Du denn an eine neue Königin kommen ?
Und wie tauscht man sie aus ?
Hast Du das schon mal gemacht ?
Echt interessant das Ganze.