Äpfel 2015

[Unkrautaufesserin]

Liebe Moonfall,

der Gravensteiner schmeckt gleich, wenn Du ihn reif erntest. In einem meiner Bücher steht September. Kühl gelaget hält er dann bis Dezember, manchmal Januar.

James Grieve ist auch eine alte Sorte, und gut unempfindlich. Er hält sich aber nur 4 Wochen ungefähr.

Zur Krone: das erlebst Du nicht mehr, daß die Krone auswächst...
Die Unterlage des Halbstammes hat nicht so viel Kraft wie die des Hochstammes. Aber wenn Du die Hälfte der Äste wegschneidest, dann ist für die anderen viel mehr Kraft übrig...

Liebe Grüße, Mechthild

[Unkrautaufesserin]

Ach Inse, eins fällt mir noch ein: wesentlich schlimmer als die Monilia ist die Stippigkeit. Damit befallene Früchte sind sehr anfällig für jede Art von Schimmel...

Über Kirschen kann ich nichts sagen, die Sauerkirsche hat nix.

Liebe Grüße, Mechthild

[Moonfall]

Danke für die Sortenbeschreibung. Habe gerade in der nahen Baumschule geguckt, dort gibt es sie leider nicht, nur Kronprinz Rudolf. Der sollte lt. Beschriftung ein Winterapfel sein, die Gärtnerin meinte aber, man kann ihn gleich essen. ??

Diesmal war ich vernünftig und habe nicht gleich gekauft.

[Unkrautaufesserin]

Da hat Deine Gärtnerin unrecht.

Man soll den Apfel nicht vor Mitte Oktober pflücken, und er erreicht die Genußreife Ende November. Das sind 6 Wochen Reifelager, nix mit Gleich essen.
Dafür hält er bis April.

Aber er ist sehr anfällig für Schorf...

Liebe Grüße, Mechthild

[Moonfall]

Danke, dann fahre ich lieber etwas weiter in eine andere Baumschule. Ich möchte die Äpfel nicht 6 Wochen lagern, bis ich sie essen darf. Und in unserem zu warmen Keller lagern nicht mal Kartoffeln befriedigend für längere Zeit. Vom Schorf mal ganz zu schweigen...

Ist schon schade, dass man nicht mal mehr in einer Gärtnerei inkl. Baumschule richtig beraten wird. Die Bezeichnung "Winterapfel" war mir selbst aufgefallen, und dann erzählt sie erst von sofortiger Genußreife.

Die neueren Sorten, die es gab, sind mir zu unbekannt und irgendwie suspekt. Auf meine Frage nach gesunden Äpfeln, die man nicht spritzen muß, sprach die Gärtnerin auch gleich von alten Sorten. - Sind neue tatsächlich so anfällig oder geschmacklos?

[Brigitte]

Moderne Apfelsorten sind nicht unbedingt geschmacklos, aber oft süßer als alte Sorten. Das liegt daran, daß sie weniger Polyphenole enthalten.
Polyphenole in alten Sorten sind auch der Grund, warum Allergiker diese Äpfel z.T. essen können, und moderne Sorten nicht vertragen.

[Moonfall]

Von den Allergikern habe ich gehört, ich wusste nur nicht, dass es mit der Süße zusammenhängt. Die Allergiesache ist mit ein Grund, warum ich lieber alte Sorten habe.

Und wenn ich dran denke, was man bei neuen Züchtungen von Säulenäpfeln so in Zeitschrifte las - klang alles wunderbar. Bei unabhängigen Quellen wurden die neuen Sorten geschmacklich als unterlegen beschrieben. So wird man gegenüber neuen Sorten langsam skeptisch.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.15, 21:57 von Moonfall.)

[geranium]

ich hab gerade den Apfelstrang gelesen und leider kann ich zu den Verletzungen des Baumes nichts sagen, aber zu der Sorte Elstar, die ich vor einigen Jahren auch mal gerne pflanzen wollte. Ein Obstbauer aus dem Nachbarort, der für mich freundlicherweise Bäume mitbestellt hat, riet mir dringend von Elstar ab, weil sie zu anfällig für Krankheiten seien und deshalb für den Hausgarten nicht geeignet wären.
Er hat mir Rubinola empfohlen und ich habe es nicht bereut, es ist ein kleinerer Apfel, der jetzt gerade reif ist und sofort verzehrt werden kann, ich habe ihn aber auch schon in der kühlen Speisekammer bis März gelagert. ich finde den Geschmack ausgezeichnet, er hat ein bisschen Säure, ist sehr saftig und das Aroma ist schwer zu beschreiben, vielleicht findest du ja auf dem Wochenmarkt mal diese Sorte zum Probieren.
Mein Bäumchen wächst als Spalier an Drähten auf einer schwachen Unterlage, hat nach dem Pflanzen schon im zweiten Jahr getragen und tut dies ohne zu alternieren seit ca. 10 Jahren. Es ist bis heute sehr gesund, die Äpfel lassen sich gut ernten, es ist leicht zu schneiden und ich bin dem Mann sehr dankbar für die gute Beratung.
Einen Nachteil haben diese Bäumchen auf schwacher Unterlage aber auch, wie mir gesagt wurde, sie bilden keinen sehr großen Wurzelballen und sollten mit einem Pfahl oder einer Eisenstange "festgehalten" werden - und sie werden nicht so alt wie
Halb- oder Viertelstämme.
Vielleicht wäre ein Spalier auch für dein Beet eine Möglichkeit, Rosen können gut davor und evtl. auch dahinter wachsen, wenn sie nicht zu hoch werden
Und noch ein Wort zu den Halbstämmen - ich habe hier seit ca. 20 Jahren einen Boskoop-Halbstamm, der inzwischen einen Kronendurchmesser von ca. 4 m hat - er steht praktischerweise vor einer öfter mal überlaufenden Regentonne und genießt das wohl sehr.
Vor einigen Jahren hat mir ein Apfelfreak mehrere Sorten auf den Baum veredelt, und so ernte ich nun von dem Prachtbaum nicht nur Boskoop, sondern auch den Winterglockenapfel, Gloster, den roten Münnerstädter, Goldparmäne, den gelben Richard und Schafsnasen

lg margot, dieses Jahr mit reichlich Äpfeln, aber auch einem guten Lagerkeller

so sieht Rubinola bei mir aus!

[Moonfall]

Einen höheren Stamm möchte ich schon, weil eben darunter Rosen wachsen und ich auch gerne Schatten auf dem Grillplatz dahinter haben möchte. Aber ein Stamm mit mehreren drauf veredelten Sorten ist ja sehr interessant. - Wachsen deine Sorten auch in etwas gleich gut, damit die Krone halbwegs gleichmäßig ist?

[Melly]

Ich hätte da mal eine Frage:
Ich warte seit einigen Jahren auf meinen Delicious, dieses Jahr trägt er - aber, das ist doch kein Delicious, oder? Ich kenne den nur "golden".




LG
Melly