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Säulenobst
Balder
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Beiträge: 958
Themen: 42
Registriert seit: 08 2011
#91
31.03.19, 13:10
(31.03.19, 12:04)moorfrosch schrieb:  ich habe gerade überlegt, aus meinen bäumen, die am zaun stehen, also 1 apflelbaum, 1 pflaume und 1 pfirsichbaum säulenbäume zu machen. eigentlich nur aus platzmangel, aber der schnitt ist wohl sehr streng, oder ?

Das funktioniert im Normalfall nicht so richtig. Den genetisch bedingten Säulenwuchs gibt es nur bei Apfelbäumen.

Zur Geschichte: Da ist ein auf Zweig auf einem Apfelbaum der Sorte McIntosh recht seltsam gewachsen und ein Herr namens Wijcik hat ihn entdeckt und vermehrt. Danach wurde er mit anderen Apfelsorten gekreuzt und so sind die Säulenapfelbäume der ersten Generation entstanden, die so hießen:  Bolero (oder Tuscan), Polka (Trajan), Waltz (Telamon), Flamenco (Obelisk), Charlotte und Maypole. Leider waren die Sorten der ersten Genaration recht schorfanfällig und auch nicht so lecker. Deswegen habe ich auf sie verzichtet.

Zurück zum Thema:
Beim normalen Apfelbaum kann man mit Schnitttechnik etwas machen - ob das auf Dauer funktioniert, wird sich zeigen. Der Baum sollte auf jeden Fall auf einer schwachwachsenden Unterlage wie M9 stehen, dann wäre es einen Versuch wert: Ein Video zum sog. Klikschnitt findest Du hier.

Bei den anderen Obstsorten sind die Säulen immer nur Marketing. Das sind in der Regel recht schmal- und schwachwachsende Sorten, bei denen die Internodien, also die Abstände zwischen den Knospen recht kurz sind. Allerdings werden die dann trotzdem oft auf stärker wachsende Unterlagen gepflanzt. Die Süßkirsche Sylvia wird z.B. oft auf Colt veredelt, da auf Gisela 5 (derzeit beste Unterlage für kleinwüchsige Kirschbäume) Lizenzgebühren anfallen und es somit teurer für die Baumschule wird. Wobei "kleinwüchsig" bei Kirschbäumen immer noch 3,5 bis 4,5 Meter Höhe sind.

Es ist z.B. auch so, dass ein Säulenapfelbaum auch 5 oder 10 Meter hoch werden kann - es kommt schlicht und ergreifend auch darauf an, wie stark wachsend die Unterlage und wie stark wachsend die Sorte ist. Bei meinen Säulenbäumen, die auf A2 veredelt sind, wird mir schon jetzt ganz angst und bange...
Eine Übersicht der Wuchsstärken von Apfelunterlagen findet man z.B. hier.
Wobei Säulenapfelbäume tendenziell eher schwachwachsend sind, d.h. man veredelt mindestens auf M26. Bei M9 gibt es nen Minibaum, der vielleicht für den Balkon im Topf geeignet ist. Ab M7 stehen die Bäume auch ohne Pfahl bombenfest. Damit die Bäume aber gerade wachsen, werden oft Bambusstäbe als Wuchsunterstützung eingesetzt.

Aber zurück zum Schnitt:
Bei den als Säuenobst verkauften Sorten muss man wie folgt schneiden, um wertvolles Fruchtholz zu generieren und nicht dauernd die Ernte wegzuschneiden: Zweimal im Jahr (im Februar und Ende Juni) werden alle Triebe über 20cm Länge (Kernobst) oder über 40-50cm Länge (Steinobst) auf 20cm zurückgeschnitten. Ältere, schon abgetragene Fruchtäste werden nach einigen Jahren auf Stummel (3-5cm) zurückgeschnitten, um den Baum dazu anzuregen, wieder neue frische Seitentriebe und damit Fruchtholz zu produzieren.

Berücksichtige auch das im Klikschnitt-Video genannte Prinzip: Da werden im Winterschnitt alle (!) Äste geschnitten. Der Baum steckt sonst nämlich seine Energie in die Zweige, die nicht geschnitten wurden. Der Sommerschnitt ist vor allem für das Steinobst wichtig, um wertvolles Fruchtholz stammnah zu generieren.

Ich denke, wenn man bei den normalen Bäumen jeweils ein paar cm drauf gibt, also z.B. auf maximal 40cm zurückschneidet - also je nachdem wieviel Platz zur Verfügung steht, dann könnte das auch funktionieren. Versuch macht kluch...  smile

Ergänzend noch ein PDF (auf Englisch) für verschiedene Erziehungsformen von Kirschen. Da kann man auch schon viel von den Bildern lernen, falls man der englischen Sprache nicht so mächtig ist (zumal auch Fachwortschatz vorhanden ist). Es ist auch eine Säulenerziehungsform beschrieben. Prinzipiell lassen sich die Schnittsysteme natürlich auch auf andere Obstarten übertragen. Wobei manches bei älteren Bäumen natürlich nicht mehr funktionieren wird.
Hier ist der Link zu den Kirschbaumerziehungsmethoden.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.03.19, 21:15 von Balder.)
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moorfrosch
Unregistriert
 
#92
01.04.19, 09:43
hallo Balder,
danke für deine antwort.

habe den film angesehen und schaue mir auch weitere an.

es ist so, daß ich den apfelbaum letztes jahr geschenkt bekommen habe und ihn mit den enkelkindern in einen kübel gepflanzt habe.(mangel an fläche.)er trug auch schon 5 früchte und leider wurde der zweig mit den früchten kurz vor der ernte von einem kind ausgebrochen .
nun hat der kleine baum eine form bekommen, die wohl, da eher buschförmig mich sehr herausfordern würde, daraus eine säule zu ziehen.
ich müßte einen ganzen haupttrieb abschneiden.

den pfirsichbaum werde ich zur krone erziehen und aus dem kleinen pflaumenbaum werde ich schauen, was herauskommt.

kirschen habe ich momentan nicht, habe aber schon bäume durch schnitt auf meinem alten hof zu schönen bäumen erzogen. auch mirabellen hatte ich als hecke oder als einzelbäume erzogen.

momentan habe ich einfach weniger platz und finde die idee, filme zum baumschnitt anzusehen prima.
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Balder
Administrator
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Beiträge: 958
Themen: 42
Registriert seit: 08 2011
#93
02.10.20, 17:13
Trotz sehr wenig Zeit und anderer Prioritäten ein Update, das auch eine Erinnerungsstütze für mich selbst ist.

Bisherige Erfahrungen von diesem Jahr und teilweise auch letztem Jahr:

Starline-Sorten:
  • Garden Fountain: Ernte 2019: Er ist und bleibt ein guter Apfel mit süßem Geschmack, der in Richtung Birne geht. 2020: Alternanz, also Pause (=nichts).
  • Blue Moon: Reift sehr unregelmäßig. Mitte August ist eher ein Gerücht. Wunderschöne große und violette Äpfel. Guter Geschmack. Starke Alternanz, er trägt nur alle zwei Jahre.
  • Fire Dance: Trägt 2019 und 2020. Sehr knackig. Guter Geschmack. Kann ich empfehlen.
  • Summertime: War 2019 okay, aber das Kernhaus glasig. 2020 Fehlanzeige. Steht unter Beobachtung.
  • Red River: 2020: Reifezeit Ende 09 passt nicht. Eher Anfang/Mitte 09. Okay.
  • Green Fink: War 2019 sauer. Noch einmal sowas und er ist weg.
  • Golden Gate: Ich weiß es nicht mehr, was 2019 war. Trägt dieses Jahr nicht. Aber könnte sein, dass es neben Green Fink der zweite war, der ein Kandidat für den Auszug aus dem Garten ist.

Die Lubera-Sorten mit viel Licht und Schatten:
  • Subito fliegt raus. Schmeckt wie ein Supermarktapfel im Februar. Außerdem erst Anfang September reif. Von wegen früh... Schwachwüchsig (auf M26)
  • Pronto: Das Geschwisterchen von Subito. Hat 2019 getragen, 2020 nicht. Aber die Beschreibung ist eigentlich die gleiche wie bei Subito. Ich mag sie beide nicht. Vielleicht bekommt er noch ne Gnadenfrist...
  • Equlilibro: Trägt dieses Jahr gut, aber nur viele kleine Äpfel, obwohl ich ihn ausgedünnt habe. Das war schonmal besser. Aber das Schlimme ist: Auch er schmeckt nach Supermarkt. Nicht ganz so schlimm wie Pronto und Subito. Ich glaube, er hat 2019 auch getragen, genau weiß ich es nicht mehr. Das Schlimmste ist: Total kranke Blätter. Der Baum sieht katastrophal aus. Definitiv ein Rodungskandidat.
  • Fresco und Dulcessa: Die beiden besten von Lubera. Süß-säuerlich und süß. Fresco trägt eigentlich jedes Jahr und auch ziemlich gut, Dulcessa hat 2019 nicht getragen.
  • Mannequin: Ein wahrlich süßer Apfel ohne irgendeinen Kick. Ich beobachte noch.

CATS-Serie:
  • Redcats: Wenn rechtzeitig geerntet, dann gut, sonst mehlig. Sehr kurze Haltbarkeit.
  • Starcats: Reifezeit E09. Süß-sauer. Hochgelobt, aber nicht sooo mein Geschmack.
  • Greencats: Ähnlich Granny Smith. Super Apfel.
  • Suncats: Fruchtschale ist oft unschön. Geschmack ist vollkommen okay.
  • Goldcats: Fast zuviel Säure. Bisher nicht der Knüller.

Grüner-Garten-Shop = Baumschule Krämer:
  • Dzin: Einer der frühesten. Mitte August. Große Äpfel, guter Geschmack. Allein schon aufgrund der frühen Reife absolut empfehlenswert. Hat 2019 und 2020 getragen.
  • Arbat: War eher AM09. Gut.
  • Sonate: Ein Apfel war dieses Jahr sehr früh reif und sehr lecker. Dachte, das stimmt für den ganzen Baum. Alle abgeerntet: Pech, dem war nicht so.
  • Rondo: Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es der Original-Rondo ist. Die Bilder der tschechischen Züchter schauen anders aus. Nicht mein Apfel. Aber andere lieben ihn.
  • Jarle: Der Baum ist einfach zu wüchsig. Schon über 4 Meter. Wie soll ich da noch ernten außer zu schütteln? Für die Größe enttäuschender Ertrag. Geschmacklich für mich okay, andere lieben ihn. Reifezeit AM09. Habe ihn testweise mal auf die Unterlage B9 veredelt. Vielleicht ist das besser. Oder Krämer hat die Apfelbaum-Unterlage falsch angegeben und er steht nicht auf M7, sondern auf A2 oder Sämling.

Bayerisches Obstzentrum:
  • Boscolina: Schmeckt tatsächlich wie ein Boskoop. Große Äpfel. Gut.
  • La Torre: Einen konnte ich schon kosten, da ein Wurm ihn früher hat reifen lassen. Wow. Richtig gut. Ich bin begeistert. Die 49,99 für den Baum haben sich anscheinend doch gelohnt.

Osteuropäische Sorten:
  • Moskovskoje Ozerelje: Relativ mild, d.h. wenig Geschmack.
  • Koral: 2019: Grässlich.
  • Zane: Eher süßlich, nicht der Renner, aber okay.
  • Smaragd: Groß und lecker.
  • Derdan: Große grüne Äpfel, eher säuerlich. Trägt super (2019 und 2020) und sie schmecken gut. Könnte ein Favorit werden.
  • Rosalie: Kleine Äpfel mit rotem Fruchtfleisch. Eher säuerlich und ein Zierapfel. Reifezeit AM09. Mitte 09 sind alle Äpfel innerhalb von 2 Tagen abgefallen. Blüht schön.

To be continued.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.10.20, 17:17 von Balder.)
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Melly
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02.10.20, 22:01
Das passt ja hervorragend, dass Du da jetzt von Deinen Erfolgen berichtest! Ich hatte mir jetzt die Tage ein paar Seiten angeschaut mit Säulenäpfeln und - wer die Wahl hat, hat die Qual! 
Ins Auge fällt mir da sofort der La Torre, aber wir bräuchten auch noch einen Apfel, den man gut einkochen kann. Ich werde mir die entspr. Sorten mal im Netz näher begucken!

Liebe Grüße
M.
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Balder
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Registriert seit: 08 2011
#95
24.02.21, 22:11
Neu eingezogen sind bei mir ein paar Sorten (alle auf MM106):
  • Priokskoje: 150g, grün-gelb, Deckfarbe dunkelrot auf dem größten Teil der Fruchtoberfläche, sehr saftig, süß-sauer, Reifezeit: Mitte Oktober, Lagerung: bis Februar, mittelstarker Wuchs, vf
  • Poezia: groß, 180 g, Grundgarbe grün-gelb, Deckfarbe purpurrot bis burgunderrot, sehr saftig , süß-sauer, aromatisch, Reifezeit: Spätherbst, mittelstarker Wuchs, Lagerung: bis Februar, vf
  • Arkaim: 185 g, grünlich-gelb, Deckfarbe burgunderrot, süß-sauer mit einem kaum wahrnehmbaren würzigen Geschmack, Reifezeit: Mitte September, Lagerung: bis Januar, mittelstarker Wuchs, vf
  • Kornet: 150-200 g, Grundfarbe gelb, Deckfarbe rot auf dem größten Teil der Fruchtoberfläche, sehr saftig, süß-sauer, Reifezeit: Mitte September, Lagerung: bis Januar, mittelstarker Wuchs, vf
  • Elita: 140-200 g, Grundfarbe grün-gelb, Deckfarbe dunkelrot auf großem Teil der Fruchtoberfläche, saftig, süß, wenig sauer, Reifezeit: Mitte September bis Anfang Oktober, Lagerung: bis Januar, schwacher Wuchs, vf
  • Triumf: 100-150g, selten 200g, Deckfarbe dunkelrot auf der gesamten Fruchtoberfläche, honigsüß mit feiner Säure, Reifezeit: erste Septemberhälfte, Lagerung: bis Januar, mittelstarker Wuchs, vf
  • Jesenija: 170g, Grundfarbe hellgelb, Deckfarbe tief dunkelrot, saftig, süß-sauer, Reifezeit Spätherbst, Lagerung: bis März, vf
  • Seleny Schum:  groß, 200 g, grün-gelb mit schwacher himbeerroten Wange auf der Sonnenseite, süß-saurer Geschmack mit reichem Honigaroma, Reifezeit: September, Lagerung: bis Januar, mittelstarker Wuchs, vf
  • Vostorg: 130g, Grundfarbe gelbgrün, Deckfarbe himbeerrot auf dem größten Teil der Fruchtoberfläche, süß-sauer, Reifezeit: Mitte September, Lagerung: Bis Februar, mittelstarker Wuches, vf
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.03.24, 12:47 von Balder.)
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Melly
Weiser Krauterer
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Registriert seit: 03 2013
#96
13.05.21, 11:13
Mein Säulenapfel, den ich aus dem Altgarten mitgenommen habe, blüht dieses Jahr richtig schön:

[Bild: 41181141er.jpg]

So viele Blüten hatte er noch nie!!

Liebe Grüße
M.
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