08.05.15, 20:29
Zwischenbericht:
Mein netter Nachbar hat heute morgen beschlossen, wenn er am Sonntag zurück ist, mit dem Pärchen Tacheles zu reden. Mir hat er das Versprechen abgenommen, bis dahin die Füße stillzuhalten. Da hockte der Hund noch winselnd auf der Terrasse, konnte sich aber bewegen.
Kurz danach sah ich, wie die Kleine sich drehte und drehte und drehte. Irgendwann hatte sie die Kette so eingedreht, dass sie sich nicht mehr drehen konnte. Sie kam auch nicht mehr an den Wassernapf. Temperatur: 20°C. Nebenan wohnt ein Ehepaar, das Riesenschnauzer züchtet, letztes Jahr wegen Tierquälerei angezeigt worden war, weil der Mann die ältere Hündin - eine hemmungslose Kläfferin - öfter mal wegen ihrer Kläfferei sehr grob angebrüllt hat. Es war mühsam, von den vorstelligen Tierschützern zu erfahren, warum die Leute angezeigt worden waren, aber es gelang mir, denn die beiden haben sich als gute und kooperative Nachbarn erwiesen, die auch schon mal das Hundele eingesammelt und zurückgebracht haben, wenn der Kleine im Liebeswahn listig und erfolgreich heimlich Tunnel in Nachbargärten gebuddelt hatte und abgehauen war. Ich habe den beiden den Grund für die Anzeige mitgeteilt, der Mann hat seine Brüllerei eingestellt - und Ruhe ist. Die junge Frau hat gerade ein Baby bekommen und wollte selbst nicht helfen, warnte mich aber nachdrücklich, direkt einzugreifen und den Hund aus seiner misslichen Lage zu befreien: in ihrem Hundeclub hatte das mal jemand mit einem fremden Hund gemacht, der sich fast stranguliert hatte - und bekam eine Anzeige + Verurteilung wegen Einbruchs... Der fremde Hundebesitzer war aktiv im örtlichen Tierschutzverein.
Das Elend der Kleinen ließ mir keine Ruhe, mein Versprechen aber auch nicht. Im Garten hat sich Mangold wild ausgesät. Ich kenne im Dorf eine Frau, die sehr tierlieb ist, schnell mal stark emotional reagiert und dann auch schön zetern kann und fragte sie, ob sie sich nicht gleich ein paar Mangoldpflanzen holen wolle, am einfachsten direkt über die Gartenpforte und nicht vorn übers Haus. Das klappte hervorragend, denn sie musste an dem angeketteten Hund vorbei: "Also sowas geht doch gar nicht. Ich bin keine Nachbarin, ich nehme da keine Rücksicht." Sie aktivierte noch ihre aufbrausende Cousine und beide riefen beim Veterinäramt an - so aufgebracht, wie sie waren - und benannten mich als Zeugin. Das Vetreninäramt will spätestens Montag tätig werden - und zwar von meinem Grundstück aus die Lage sondieren. Bin gespannt, ob die tatsächlich aktiv werden. Die Amtsärztin soll jedenfalls sehr empört gewesen sein: "Kette geht gar nicht. Da muss sofort was geschehen." - Nun ja, heute war Freitag...
Übers Wochenende muss die Kleine nun ja hoffentlich nicht an die Kette.
Inse
Mein netter Nachbar hat heute morgen beschlossen, wenn er am Sonntag zurück ist, mit dem Pärchen Tacheles zu reden. Mir hat er das Versprechen abgenommen, bis dahin die Füße stillzuhalten. Da hockte der Hund noch winselnd auf der Terrasse, konnte sich aber bewegen.
Kurz danach sah ich, wie die Kleine sich drehte und drehte und drehte. Irgendwann hatte sie die Kette so eingedreht, dass sie sich nicht mehr drehen konnte. Sie kam auch nicht mehr an den Wassernapf. Temperatur: 20°C. Nebenan wohnt ein Ehepaar, das Riesenschnauzer züchtet, letztes Jahr wegen Tierquälerei angezeigt worden war, weil der Mann die ältere Hündin - eine hemmungslose Kläfferin - öfter mal wegen ihrer Kläfferei sehr grob angebrüllt hat. Es war mühsam, von den vorstelligen Tierschützern zu erfahren, warum die Leute angezeigt worden waren, aber es gelang mir, denn die beiden haben sich als gute und kooperative Nachbarn erwiesen, die auch schon mal das Hundele eingesammelt und zurückgebracht haben, wenn der Kleine im Liebeswahn listig und erfolgreich heimlich Tunnel in Nachbargärten gebuddelt hatte und abgehauen war. Ich habe den beiden den Grund für die Anzeige mitgeteilt, der Mann hat seine Brüllerei eingestellt - und Ruhe ist. Die junge Frau hat gerade ein Baby bekommen und wollte selbst nicht helfen, warnte mich aber nachdrücklich, direkt einzugreifen und den Hund aus seiner misslichen Lage zu befreien: in ihrem Hundeclub hatte das mal jemand mit einem fremden Hund gemacht, der sich fast stranguliert hatte - und bekam eine Anzeige + Verurteilung wegen Einbruchs... Der fremde Hundebesitzer war aktiv im örtlichen Tierschutzverein.
Das Elend der Kleinen ließ mir keine Ruhe, mein Versprechen aber auch nicht. Im Garten hat sich Mangold wild ausgesät. Ich kenne im Dorf eine Frau, die sehr tierlieb ist, schnell mal stark emotional reagiert und dann auch schön zetern kann und fragte sie, ob sie sich nicht gleich ein paar Mangoldpflanzen holen wolle, am einfachsten direkt über die Gartenpforte und nicht vorn übers Haus. Das klappte hervorragend, denn sie musste an dem angeketteten Hund vorbei: "Also sowas geht doch gar nicht. Ich bin keine Nachbarin, ich nehme da keine Rücksicht." Sie aktivierte noch ihre aufbrausende Cousine und beide riefen beim Veterinäramt an - so aufgebracht, wie sie waren - und benannten mich als Zeugin. Das Vetreninäramt will spätestens Montag tätig werden - und zwar von meinem Grundstück aus die Lage sondieren. Bin gespannt, ob die tatsächlich aktiv werden. Die Amtsärztin soll jedenfalls sehr empört gewesen sein: "Kette geht gar nicht. Da muss sofort was geschehen." - Nun ja, heute war Freitag...
Übers Wochenende muss die Kleine nun ja hoffentlich nicht an die Kette.
Inse
