09.10.18, 10:52
Ja, Vieles braucht seine Zeit. Aber nicht nur das: als Dodo ankam, war er ein übernervöses Bündel Zerfahrenheit und Aufgeregtheit. Meine Tochter fasste das nicht ganz unzutreffend zusammen als "ADS-Hund". Zunächst brauchte er Zeit zur Eingewöhnung und zum Kennenlernen.
Als er dann aber weiter völlig unkonzentriert blieb, sich kaum anziehen ließ, sich zum Weltmeister der Selbstfesselung in der Leine entpuppte und unterwegs immer sehr fahrig von rechts nach links und zurück rannte, weiterhin nicht abrufbar blieb, beschloss ich, ihn auf maximale Reizarmut zu setzen: Langeweile war angesagt. Gelaufen wurde nur noch im Garten, nicht mehr auf der Straße. Zuhause war er tagsüber auf Wohnzimmer und Küche reduziert. Das brachte tatsächlich ansatzweise Konzentration: er begann, sehr genau zu beobachten und sich Routinen anzueignen. Schließlich konnte man wieder mit ihm rausgehen und ihm nach und nach das verhedderungsfreie Laufen an der Leine beibringen. Beim Anziehen gabs /gibt es immer noch Theater: er drückt seine Freude und Aufregung aus mit seiner Zappelei, aber es bessert sich kontinuierlich und das immer schneller.
Inzwischen habe ich erfahren, dass die Tiere in S-O-europäischen Auffangstationen häufig mit Abfällen aus den Schlachthöfen gefüttert werden. Darunter ist dann auch Schlund, von dem die Schilddrüse nicht sauber abgetrennt wurde. Wenn die Hunde sowas fressen, kommt es zu Schilddrüsenfehlfunktionen, die u.a. zu diesen ADS-Symptomen führen. Unser TA kam anfangs so wenig wie ich auf die Idee, dass das hinter Dodos Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche stecken könnte. Inzwischen bekommt er seit sieben Monaten gutes Futter und das könnte eine Menge dazu beitragen, dass er ruhiger geworden ist und mit der zunehmenden Konzentrationsfähigkeit auch besser lernen kann.
Da er sehr wehleidig ist, möchte ich eine Tierarzt-Phobie bei ihm vermeiden und habe deshalb bislang auf eine Laboruntersuchung verzichtet: solange sich sein Zustand weiter so deutlich verbessert, wie es derzeit der Fall ist, mute ich ihm die Blutabnahme nicht zu: er hält freiwillig nicht still, man müsste dabei sehr viel Zwang anwenden, was die Schmerzen natürlich schlimmer macht und die Verletzungsgefahr für ihn erhöht - und hinterher habe ich einen Hund, der sich vorm Tierarzt fürchtet und von vornherein verkrampft. Ich hoffe mal, die gute Entwicklung, die sich jetzt zeigt, hält an. Dann wird das ein prima Hund.
Inse
Als er dann aber weiter völlig unkonzentriert blieb, sich kaum anziehen ließ, sich zum Weltmeister der Selbstfesselung in der Leine entpuppte und unterwegs immer sehr fahrig von rechts nach links und zurück rannte, weiterhin nicht abrufbar blieb, beschloss ich, ihn auf maximale Reizarmut zu setzen: Langeweile war angesagt. Gelaufen wurde nur noch im Garten, nicht mehr auf der Straße. Zuhause war er tagsüber auf Wohnzimmer und Küche reduziert. Das brachte tatsächlich ansatzweise Konzentration: er begann, sehr genau zu beobachten und sich Routinen anzueignen. Schließlich konnte man wieder mit ihm rausgehen und ihm nach und nach das verhedderungsfreie Laufen an der Leine beibringen. Beim Anziehen gabs /gibt es immer noch Theater: er drückt seine Freude und Aufregung aus mit seiner Zappelei, aber es bessert sich kontinuierlich und das immer schneller.
Inzwischen habe ich erfahren, dass die Tiere in S-O-europäischen Auffangstationen häufig mit Abfällen aus den Schlachthöfen gefüttert werden. Darunter ist dann auch Schlund, von dem die Schilddrüse nicht sauber abgetrennt wurde. Wenn die Hunde sowas fressen, kommt es zu Schilddrüsenfehlfunktionen, die u.a. zu diesen ADS-Symptomen führen. Unser TA kam anfangs so wenig wie ich auf die Idee, dass das hinter Dodos Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche stecken könnte. Inzwischen bekommt er seit sieben Monaten gutes Futter und das könnte eine Menge dazu beitragen, dass er ruhiger geworden ist und mit der zunehmenden Konzentrationsfähigkeit auch besser lernen kann.
Da er sehr wehleidig ist, möchte ich eine Tierarzt-Phobie bei ihm vermeiden und habe deshalb bislang auf eine Laboruntersuchung verzichtet: solange sich sein Zustand weiter so deutlich verbessert, wie es derzeit der Fall ist, mute ich ihm die Blutabnahme nicht zu: er hält freiwillig nicht still, man müsste dabei sehr viel Zwang anwenden, was die Schmerzen natürlich schlimmer macht und die Verletzungsgefahr für ihn erhöht - und hinterher habe ich einen Hund, der sich vorm Tierarzt fürchtet und von vornherein verkrampft. Ich hoffe mal, die gute Entwicklung, die sich jetzt zeigt, hält an. Dann wird das ein prima Hund.
Inse