20.08.19, 20:04
(20.08.19, 15:52)Melly schrieb: Der Gag ist, mein Sohn kann das gar nicht verstehen, eigentlich könnte ich doch mit beiden Hunden gehen....Melly, kannst Du mir den Unterschied zu einem Stall voller Kleinkinder erklären, bitte? Ich hatte drei, die jeweils nur gut ein Jahr auseinander sind: das Gezänk, das Du schilderst, war Alltag für mich - fast bis sie sich in der Pubertät andere Zickereien zulegten. Was das Warten anlangt: sobald Dein Sohn Dich zur Oma macht, ... - Du darfst hoffen ...
Ich warte auf den Tag, an dem mein Sohn mir das vormacht!!!
LG
Melly
Mit zwei unterschiedlichen Hunden Gassi gehen - das ist ein Thema für sich. Als ich einen Alpharüden hatte, der ohne Begleithündin nicht zu bändigen war, habe ich mir ein Fahrrad angeschafft: er war ein Läufer vor dem Herrn, sie war eine Sofarolle. Aber sie war auch entsetzlich eifersüchtig und wollte gleich behandelt werden. Im Klartext: sie wollte immer mitkommen, wenn er laufen s/wollte, aber sie war nicht bereit, ihre gepflegten Pfoten länger als unbedingt unumgänglich zu strapazieren: nach spätestens 200m ließ sie sich am Wegrand im Gras nieder und tat keinen Schritt mehr. . Ich informierte die Nachbarn, die direkt da wohnten, ging mit dem Pinscher weiter und ließ Madame im Gras hocken. Leider kamen Passanten nicht auf die Idee, bei den Anwohnern mal nachzufragen, ob das ihr Hund sei - oder so: Nein, sie nahmen dem Hund regelmäßig das Halsband ab (samt Steuermarke), riefen die Polizei und nur der Geistesgegenwart der Nachbarin ist zu verdanken, dass sie mit Hilfe der Polizei Halsband samt Marke wieder herausgaben. ( ) . Die zuständige Wache fotografierte den Hund, hing ein Foto samt Adresse irgendwo in den Diensträumen auf und vermerkte darunter: "Bockiger Hund, liegen lassen und Anrufer abwimmeln." Für die Nachbarn war das ebenso stressig wie für mich, trotzdem dauerte es ein paar Tage, bis ich ein passendes Fahrrad samt gepolstertem Körbchen einsatzbereit hatte und die lauffaule Töle ins Körbchen verfrachten und mitnehmen konnte - schiebend, denn der Rüde sollte sich ja richtig austoben und nicht nur auspowernd neben dem Rad her rennen.
Dann fing die Dame an, sich zu erbrechen: die Sonne schien ihr aufs Gehirn, sie brauchte einen Sonnenschirm. Ich fand mich in einem exclusiven Laden für Babybekleidung wieder und probierte mit der belustigten Betreiberin stark reduzierte Babymützen, bis endlich eine passte. Danach schob ich einen Hund mit Babymützchen im Fahrradkorb spazieren. Eine Zeit später kam ein Problem auf: der Rüde übernahm sich bei unseren Spaziergängen und schaffte den Rückweg nicht mehr: Herzprobleme. Das Fahrrad bekam einen zweiten Korb, er auch eine Babymütze und dann fuhr (!) ich zwei babybemützte Hunde durch die Gegend, sobald ihm die Puste ausging... das Rad habe ich heute noch, die Mützen auch.
Wenn meine Schwester und ich zusammen sind, klappt das auch nicht, dass eine von uns allein mit beiden Hunden geht: einer bockt immer. Mit ihrem alten Pudel allerdings war das anders. Der war kooperativ: dann ging ich schon mal mit drei Hunden zum Discounter am Dorfende schnell was besorgen. Wenn ich rauskam, erwartete mich meist eine Menschentraube. Da saßen sie wie die Orgelpfeifen: der ungetrimmte Königspudel, daneben der Zwergpinscher, daneben - liegend - die Shi-tzu-Dame. Das klappte allerdings auch nur, weil sowohl der Pudel als auch mein Pinscher frei liefen, nur die kleine Zicke kam an die Leine - zur Sicherheit, nicht dass sie sich irgendwo unbemerkt auf einem Gullideckel parkt. Nur einmal hatte ich da Probleme: der Pudel hatte nicht gehorcht und kam zur Strafe auch an die Leine. Er war empört und schimpfte lauthals. Alle schauten: er war dorfbekannt, der Hund von der Frau Doktor. "Was hat er denn, was hat er denn?" ... "Ach so. Unn da wollet Se net nachgäbe?" Noi, wollte ich nicht. Er hat es sich gemerkt - und nie wieder Sperenzchen gemacht, wenn wir ohne meine Schwester unterwegs waren.
Übrigens: Kinderwagen klappte nicht - hatte mir probehalber einen geliehen. Da stieg sie aus und platschte sich nebendran auf die Straße. Beim Fahrrad hat sie sich das nicht getraut - zu hoch.
Inse
Nachtrag: Dodo möchte ja immer am Mittagessen teilhaben. Kartoffeln und Gemüse sind ihm willkommen - aber manchmal ist das noch sehr heiß. Dann lege ich kurz die flache Hand über den Napf und sage: "Heiß!" Als er heute seinen Gemüseeintopf serviert bekam und die Vokabel "heiß!" ertönte, kam er nur zögerlich an den Napf, kommentierte lieber zuerst die Warnung mit einem unwilligen Grunzen. Dann kam mein Sohn und fragte, warum ich so amüsiert grinse?