20.12.19, 19:00
(20.12.19, 00:05)Melly schrieb: Inse, ich glaube eher, dass er Deine Aufmerksamkeit sucht durch sein Verhalten.
Ich glaube auch nicht, dass ein Hund ein schlechtes Gewissen hat, wenn er irgendwo gegen pinkelt! Das "schlechte Gewissen" kommt durch die Reaktion des Gegenübers, durch z.B. die Ansage!
Vielleicht möchte er Pascha sein?
Und das mit der Windelhose finde ich gar nicht gut!! Wenn er sie zerfetzt, bist Du sauer! Was bringt das dem Kleinen?
LG
Melly
Melly, wenn Du ihn gesehen hättest, wie er angekrochen kam, als ich ihn bei der zweiten Sünde letzten Samstag gerufen habe: auf dem Bauch angekrochen... Der wusste genau, warum ich ihn von der Stelle aus rief.
Ich rufe ihn öfters: wenn es einen Joghurtbecher auszulecken gibt, z.B. oder in der Küche was für ihn abfällt oder ich rausgehe und ihn mitnehmen will. Ich war bei der zweiten Pfütze auch nicht sauer, nur alarmiert. - Der hatte ein schlechtes Gewissen - längst vor der Ansage.
Mit dem Pascha hast Du völlig recht: in Ungarn hatte er ein Nicht-Herrchen, das der gehorsame Diener seines Hundes war. Dass das hier anders ist, stieß ihm anfangs sehr sauer auf. Bleibt aber so. Gelobt wird er viel, bemeckert selten. Ich lenke ihn lieber ab, wenn er etwas unterlassen soll.
Mal sehen, wie er sich mit der Windelhose anstellt: wenn er es schafft, sie zu zerfetzen (was ich nicht glaube), gut, dann ist sie futsch: Deshalb kann ich nicht sauer sein: das würde er nur dahingehend verstehen, dass er mich ärgern kann, indem er Sachen kaputt macht. Das bringt nichts. Was er lernen soll: wenn ich in die Wohnung piesele oder markiere (das macht er ja leider generell, wenn er wohin kommt) dann gibts erst mal die Windel an - als Sicherung, nicht als Strafe: quasi statt Ansage, in aller Freundschaft.
Vorgestern bei der letzten Pieselei (war wieder Markieren statt Müssen) gabs eine Ansage mit anschließendem Ignorieren. Seither war er wieder sauber. Allerdings hat meine Nachbarin Besuch von ihrer Tochter mit zwei Mini-Hunden: die drei sind momentan sehr viel draußen und vergnügen sich den Zaun entlang miteinander: die Kleinen dürfen nicht in meinen Garten, weil sie durch den Jägerzaun abhauen könnten, er darf nicht rüber, weil die Nachbarin am liebsten gar keine Hunde in ihrem nicht mehr benutzten Grüngelände hätte (nur Rasen, der alle zwei Wochen sehr kurz gemäht wird). Die Hunde ihrer Tochter findet sie lästig, beim letzten Besuch hat sie sie deshalb früher weggeschickt: sie haben zuviel gekläfft, das tun sie jetzt nicht mehr. Trotzdem bleibt nur der Zaun zur Kommunikation und da wird beidseits auch markiert. Aber das ist wohl nicht der Grund, dass er jetzt im Haus mal wieder - gestern und heute - sauber gewesen ist: Das Ignorieren über eine Stunde etwa war die Strafe - die tat ihm weh.
Ganz ehrlich: seine Macken sind zwar störend und vor allem diese Markiererei muss abgestellt werden, aber irgendwie ist das alles halb so schlimm: die Probleme, die Dux seinerzeit mitgebracht hat, waren sehr viel schwerwiegender - und wir haben sie überwunden. Das Hundele vorher, auch ein verzogener Pinscher, hat gut zwei Jahre gebraucht, bis er angekommen war: ich habe mit zwei Jahren mindestens bei Dodo gerechnet, weil er anders als z.B. das Hundele - ein ungebrochen gutes Verhältnis zu seinem Halter gehabt hat: das macht es Pinschern sehr schwer, sich aus ihrer Fixierung auf die verlorene Bezugsperson zu lösen, aber herauszufinden, wie man an das Abstellen eines unerwünschten Verhaltens herangehen muss, das ist umso schwieriger, je selbstbewusster und intelligenter der Hund ist. Dodo ist sehr einfallsreich und wenig diszipliniert. Das ist eine Kombination, die mich viel suchen lässt, weil er viel versucht und immer wieder Grenzen austestet. Wenigstens die Beißerei, wenn ihm was nicht passt, unterlässt er inzwischen weitestgehend zuverlässig. Der Stress lässt jetzt auch zügig nach, es ist wieder geruhsamer geworden: Routinen stehen wieder im Vordergrund. Mal sehen.
Inse