06.02.13, 00:12
Ja, das ist schön formuliert, aber mein Kleiner ist nicht dement. Der lernt nur verflixt schnell, wie er sich Vorteile verschaffen kann. Er lernt ebenso schnell, wo er an seine - von mir gesetzten - Grenzen stößt. - Aber ich weiß zuweilen nicht, ob er schauspielert oder echt was hat. Das nutzt er aus, wenn mir Tigra da nicht zufällig hilft. Sowas hatte Yarrow ja schon angesprochen.
Viel schlimmer trifft es meinen Sohn, der einerseits schmilzt, wenn der Kleine nur fiept, den aber andererseits auch zunehmend die Wut packt, wenn der Kleine bei ihm den Eindruck erweckt, dass er sich anstellt, und der seine unterschiedlichen Kläfflaute nicht wahrnimmt, vor allem deren Bedeutung nicht kennt: und dann kommt es zu Missverständnissen und Fehlreaktionen. Beispiel:
Hund ist allein auf seinem Sofa. Sohn ist eine Etage höher in seinem Arbeitszimmer. Ich bin weg. Hund kläfft, weil er raus muss. Sohn denkt, Hund plärrt, weil ich weg bin und reagiert nicht. Hund brüllt verzweifelt, weil er ganz dringend raus muss. Sohn brüllt zurück. Hund entfleucht ein Häufchen ins Wohnzimmer. Sohn irritiert die Ruhe: er geht die Treppe runter und schaut nach, ist sauer und beseitigt schimpfend die Schweinerei. Hund seinerseits ist ebenfalls sauer und meckert zurück. Sohn wird wütend, Hund fliegt raus in den Hof. Beide fühlen sich im Recht und vom anderen ungerecht behandelt.
Anderes Beispiel: Hund wackelt ins Bad und gibt einen Kläfflaut von sich, der besagt: "Das Wasser ist alle." Ich weiß das inzwischen, kenne den Laut und reagiere sofort: da er stark entwässert wird, braucht er viel Wasser, der Pott muss öfter mal nachgefüllt werden. Wenn ich weg bin und er Wasser einfordert, spielt sich Ähnliches ab wie oben: Sohn reagiert nicht (Hund könnte ja nach oben kommen und da Wasser trinken, da steht auch ein Napf), Hund bleibt aber unten und nervt rum, weil er frisches Wasser haben will. Manchmal will er aber kein Wasser, sondern Milch. Dazu muss man schauen, wo er sich kläffend hinstellt, bzw. welchen Napf er anschaut. Vom Arbeitszimmer aus sieht man das nicht. (Und seit er täglich ca 1/2 Liter Milch trinkt, sind seine Magenprobleme weitgehend verschwunden. Das tut ihm gut.) Wenn er raus muss, hat er einen anderen Kläfflaut - aber das Unterscheiden ist auch für mich sehr schwierig - und da hat Sohn erhebliche Defizite, u.a. weil er längst nicht so viel mit dem Hund zusammen ist wie ich.
Das ist mir angesichts dieser Debatte hier in den letzten Tagen erst so richtig klar geworden: wir haben vor allem ein Kommunikationsproblem, weil wir sehr unterschiedliche Sprachen sprechen - aber der Kleine hat unbestreitbar auch eine Menge Allüren
...
Inse
Viel schlimmer trifft es meinen Sohn, der einerseits schmilzt, wenn der Kleine nur fiept, den aber andererseits auch zunehmend die Wut packt, wenn der Kleine bei ihm den Eindruck erweckt, dass er sich anstellt, und der seine unterschiedlichen Kläfflaute nicht wahrnimmt, vor allem deren Bedeutung nicht kennt: und dann kommt es zu Missverständnissen und Fehlreaktionen. Beispiel:
Hund ist allein auf seinem Sofa. Sohn ist eine Etage höher in seinem Arbeitszimmer. Ich bin weg. Hund kläfft, weil er raus muss. Sohn denkt, Hund plärrt, weil ich weg bin und reagiert nicht. Hund brüllt verzweifelt, weil er ganz dringend raus muss. Sohn brüllt zurück. Hund entfleucht ein Häufchen ins Wohnzimmer. Sohn irritiert die Ruhe: er geht die Treppe runter und schaut nach, ist sauer und beseitigt schimpfend die Schweinerei. Hund seinerseits ist ebenfalls sauer und meckert zurück. Sohn wird wütend, Hund fliegt raus in den Hof. Beide fühlen sich im Recht und vom anderen ungerecht behandelt.
Anderes Beispiel: Hund wackelt ins Bad und gibt einen Kläfflaut von sich, der besagt: "Das Wasser ist alle." Ich weiß das inzwischen, kenne den Laut und reagiere sofort: da er stark entwässert wird, braucht er viel Wasser, der Pott muss öfter mal nachgefüllt werden. Wenn ich weg bin und er Wasser einfordert, spielt sich Ähnliches ab wie oben: Sohn reagiert nicht (Hund könnte ja nach oben kommen und da Wasser trinken, da steht auch ein Napf), Hund bleibt aber unten und nervt rum, weil er frisches Wasser haben will. Manchmal will er aber kein Wasser, sondern Milch. Dazu muss man schauen, wo er sich kläffend hinstellt, bzw. welchen Napf er anschaut. Vom Arbeitszimmer aus sieht man das nicht. (Und seit er täglich ca 1/2 Liter Milch trinkt, sind seine Magenprobleme weitgehend verschwunden. Das tut ihm gut.) Wenn er raus muss, hat er einen anderen Kläfflaut - aber das Unterscheiden ist auch für mich sehr schwierig - und da hat Sohn erhebliche Defizite, u.a. weil er längst nicht so viel mit dem Hund zusammen ist wie ich.
Das ist mir angesichts dieser Debatte hier in den letzten Tagen erst so richtig klar geworden: wir haben vor allem ein Kommunikationsproblem, weil wir sehr unterschiedliche Sprachen sprechen - aber der Kleine hat unbestreitbar auch eine Menge Allüren

Inse