12.02.13, 19:26
(05.02.13, 23:02)Acinos Arvensis schrieb: ich glaube, dass auch tiere eine altersdemenz bekommen.
was früher wichtig war oder interessant wird immer gleichgültiger. wichtig ist nur noch das direkt geschehende ereignis, bzw. bedürfnis.
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ich glaube, schimpfen und strafen nutzt nicht viel, macht eher das alte tapperige tier traurig. nehmt lieber seine macken in kauf und freut euch über jeden gemeinsamen schönen tag, der euch vergönnt ist.
Annie, das erinnert mich so an meinen letzten Hund, der fast 18 Jahre alt wurde. Er war zeit seines Lebens unglaublich brav und gehorsam, z.B. konnte man auf dem Couchtisch über Nacht ein Wiener Würstchen liegen lassen, und er ging nicht dran. Oder wenn bei Grillparties der Platz auf den Tischen knapp wurde, konnte man das Fleisch am Boden abstellen, draufzeigen und "Nein" sagen, und er machte einen großen Bogen darum.
Irgendwann in seinen letzten Lebensmonaten hatten wir ein dekadentes Brathähnchen-Fressgelage vor dem Fernseher (am Couchtisch), und während wir da so sitzen, läuft der alte Hund am Tisch vorbei, dreht im Vorbeigehen den Kopf, zieht in aller Ruhe einen Hähnchenschenkel vom Teller, legt sich hin und fängt an zu fressen. Er wusste in dem Moment einfach nicht mehr, dass das IMMER verboten war. Wir haben ihn fressen lassen und wirklich Tränen gelacht, und wir lachen heute noch, wenn wir uns daran erinnern. Das sind die schönen und lustigen Momente, an denen man sich festhält, wenn es langsam dem Ende zugeht mit den tierischen Weggefährten ...
Inse, ich habe auch eine Zwergpinscherin. Und ich kenne das auch, es ist wirklich unglaublich schwer zu unterscheiden, ob sie nur "rumzimpern" oder ob sie ein echtes Pinscherproblem haben. Hängt auch damit zusammen, dass sie begnadete Schauspieler sind und uns eh um die Minipfötchen gewickelt haben, denke ich. Bei allem, was du über Hundele schreibst, würde ich wohl in jedem Zweifelsfall Gnade vor Recht ergehen lassen

Wegen des Theaters beim Spazierengehen: Wir hatten das in diesem Herbst auch, ich hatte einen kleinen Unfall bei einer Bergtour gehabt und daher hat Göga den Pinschling immer mit auf Tour genommen. Nur: Pinschling schien überhaupt keinen Bock darauf zu haben
Wir haben so geschimpft über das launische Vieh, das ohne Frauchen nicht Touren gehen mag. Am Ende stellte sich heraus, dass sie sich wohl am Tag meines Unfalls (und in dessen Folge) eine Zerrung an einer Pfote zugezogen hat. Das haben wir aber erst gemerkt, als sie anfing, auf 3 Töpfen zu laufen. Das habe ich bei ihr schon so oft erlebt, wegen völligem Blödelkram legt sie sich hin und will sofort sterben, aber wenn es echt drauf ankommt und hart wird, funktioniert sie wie ein Uhrwerk. Macht es einem auch nicht grad leichter 
Vielleicht würde es mit Hundele helfen, wenn du völlig andere Wege gehst? Alte Hunde muss man motivieren, sie tun sich evtl. schwer mit dem Laufen, und wenn es noch dazu langweilig (weil immer die gleichen Gassistrecken) ist, streiken sie. Wie ist es denn, wenn du eine ganz andere, neue Strecke mit ihm gehst? Verweigert er da auch, oder ist er da interessiert und schnüffelt und markiert?

