27.02.16, 15:24
Dann mach ihm doch Schoggikuchen mit weißer Schokolade!
Essen lernen ist für Kinder ein langwieriger Prozeß, der erst mit der Persönlichkeitsfestigung nach der Pubertät beendet ist.
Die ersten Geschmackserlebnisse machen Kinder im Mutterleib, weil das Fruchtwasser nach stark schmeckenden Sachen wie Kohl oder Knoblauch schmeckt.
Mit der Muttermilch geht das weiter, was die Mutter ißt, danach schmeckt auch die Milch. Knoblauch lieben alle Stillkinder (sagt meine Hebamme ) und das Herzchen mochte kein Oreganum. Nicht nur die blähenden Sachen schlagen durch, sondern auch die Geschmacksstoffe. Flaschenmilch schmeckt immer langweilig süß...
Meine Kinder hatten nur kurze Breiphasen, sie haben schnell "richtiges Essen" von meinem Teller bekommen. Und damit eben alles, was auf meinem Teller lag.
Mit Beginn der Trotzphase kam dann meistens das "ich mag das nicht". Und nach der Trotzphase habe ich dann darauf bestanden, daß das nicht Gemochte immer mal wieder gekostet wird - manches schmeckt dann plötzlich wieder.
Dann kommen die Vorbilder ins Spiel, und der Gruppendruck in Kindergarten und Schule. Es gibt ja durchaus Kinder, die sich wahlweise von Burger, SchnitzPomm und SpaghettimitTomatensoße ernähren und das auch so rüberbringen... wie sollen da gemüseessende Jungen mithalten?
In der Pubertät kommt dann die Abgrenzung von den Eltern, mit der Ablehnung bestimmter Verhaltensweisen. Plötzlich sind manche Kinder Vegetarier, oder Kinder von Vegetariern essen Currywurst an der Bude. Und wenn man dann nicht mehr alles anders machen muß als die Eltern und langsam die Vernunft wächst, essen fast alle Jugendlichen wieder ganz normal, was sie schon immer mochten. Und noch ein paar Extragemüse, die bisher nicht schmeckten.
Fazit der langen Rede: auch wenn das Kind mal ein halbes Jahr nur Kartoffeln mit Soße ißt, wird es doch groß. Und ißt mit Neunzehn von der Freundin gekochten Gemüseeintopf. Spinat geht inzwischen, aber Brokkoli mag er immer noch nicht.
Gestern gab es übrigens wieder mal Möhrencremesuppe, die anstandslos von allen gegessen wurde. Zur Zeit gibt es täglich Suppe wegen des mandeloperierten Kindes. Und offenbar ist das Mitgefühl für die Schwester ein Grund, sonst eher bemäkelte Sachen doch zu essen
Heute gibt es dreifarbigen Pudding mit Birnenkompott. Die Birnen werde ich mir mit dem Blümchen teilen, den Pudding lieben alle
Liebe Grüße, Mechthild
Essen lernen ist für Kinder ein langwieriger Prozeß, der erst mit der Persönlichkeitsfestigung nach der Pubertät beendet ist.
Die ersten Geschmackserlebnisse machen Kinder im Mutterleib, weil das Fruchtwasser nach stark schmeckenden Sachen wie Kohl oder Knoblauch schmeckt.
Mit der Muttermilch geht das weiter, was die Mutter ißt, danach schmeckt auch die Milch. Knoblauch lieben alle Stillkinder (sagt meine Hebamme ) und das Herzchen mochte kein Oreganum. Nicht nur die blähenden Sachen schlagen durch, sondern auch die Geschmacksstoffe. Flaschenmilch schmeckt immer langweilig süß...
Meine Kinder hatten nur kurze Breiphasen, sie haben schnell "richtiges Essen" von meinem Teller bekommen. Und damit eben alles, was auf meinem Teller lag.
Mit Beginn der Trotzphase kam dann meistens das "ich mag das nicht". Und nach der Trotzphase habe ich dann darauf bestanden, daß das nicht Gemochte immer mal wieder gekostet wird - manches schmeckt dann plötzlich wieder.
Dann kommen die Vorbilder ins Spiel, und der Gruppendruck in Kindergarten und Schule. Es gibt ja durchaus Kinder, die sich wahlweise von Burger, SchnitzPomm und SpaghettimitTomatensoße ernähren und das auch so rüberbringen... wie sollen da gemüseessende Jungen mithalten?
In der Pubertät kommt dann die Abgrenzung von den Eltern, mit der Ablehnung bestimmter Verhaltensweisen. Plötzlich sind manche Kinder Vegetarier, oder Kinder von Vegetariern essen Currywurst an der Bude. Und wenn man dann nicht mehr alles anders machen muß als die Eltern und langsam die Vernunft wächst, essen fast alle Jugendlichen wieder ganz normal, was sie schon immer mochten. Und noch ein paar Extragemüse, die bisher nicht schmeckten.
Fazit der langen Rede: auch wenn das Kind mal ein halbes Jahr nur Kartoffeln mit Soße ißt, wird es doch groß. Und ißt mit Neunzehn von der Freundin gekochten Gemüseeintopf. Spinat geht inzwischen, aber Brokkoli mag er immer noch nicht.
Gestern gab es übrigens wieder mal Möhrencremesuppe, die anstandslos von allen gegessen wurde. Zur Zeit gibt es täglich Suppe wegen des mandeloperierten Kindes. Und offenbar ist das Mitgefühl für die Schwester ein Grund, sonst eher bemäkelte Sachen doch zu essen
Heute gibt es dreifarbigen Pudding mit Birnenkompott. Die Birnen werde ich mir mit dem Blümchen teilen, den Pudding lieben alle
Liebe Grüße, Mechthild