Pfingstrosen - Paeonia

[Erdling]

Klasse erklärt, danke sehr aufschlussreich.
So schön wie deine Weiße wird sie vermutlich nicht, wenn ich es noch richtig weiß, hatte sie nur 4 -5 Blütenblätter. Und sie hat schon 2 kurze Blütenstiele getrieben. Ausgraben werde ich sie nicht. Ich bin gespannt wie es weitergeht.
Danke noch mal.

[Boni]

Meine mal gelesen zuhaben, dass Strauchpäonien als Unterlage eine Staudenpäonie haben, tiefer setzten soll man sie, weil die Strauchpäonie nach wenigen Jahren ihre Unterlage abwirft und eigene Wurzeln bildet,

Boni

[Unkrautaufesserin]

Das kann ich mir schlecht vorstellen.

Strauchpäonien sind ja richtige Gehölze, und Staudenpäonien ziehen wenigstens bei mir komplett ein... da würde sich die Veredelung ja gleich trennen. Und dann wäre es auch nicht möglich wie bei Erdling, daß die Unterlage wieder als Strauch austreibt.

Und es kämen Austriebe der Staude rings um den Strauch hoch...

Nee, das glaube ich nicht!

Liebe Grüße, Mechthild

[Erdling]

Doch Mechthild, im verlinkten Text steht es genau so. Und der Austrieb bei mir ist nicht verholzt zu erkennen, wenigstens bisher nicht, ist ja auch letztes Jahr mickrig und klein gewesen( auch der eine Stengel mit mickriger Blüte)und jetzt erst so5-8cm lang. Wäre nicht die helle Blüte gewesen, etwa so groß wie eine Walnuss, hätte ich damals das Blatt gar nicht gesehen

[Boni]

Danke Erdling, hab jetzt eine halbe Stunde gesucht, wo ich es gelesen habe, " meinerosen.de/paeonien", da kann es jeder Ungläubige im 6. Absatz nachlesen.

Hermann

[Moonfall]

In meinem Link auf der vorherigen Seite werden P. lactoflora als Unterlage angegeben.
Die rosa Strauchpaeonie (Foto auch auf der letzten Seite) habe ich aus dem früheren Garten mitgenommen. Sie bekam dort direkt aus dem Boden auch Triebe, einfache Blüten in dunklerem Rosa. - Das gibts also wirklich.
Hier habe ich sie dann tiefer gesetzt, da gibts keine Lactiflora-Triebe mehr. Vermutlich hat sie inzwischen eigenen Wurzeln gebildet und die Lactiflora ist schon abgestorben.

[geranium]

Ich bin vor einigen Jahren zu einer Wildform der Strauchpaeonien gekommen.
Eine Bekannte hatte mir einen Sämling ihrer Strauchpaeonie geschenkt, der lange Zeit sehr gemickert hat, dann aber doch nach einigen Jahren eine kleine gelbe Blüte zeigte, ich denke, dass das die Unterlage der veredelten Paeonie ist.
Nach meinen Recherchen müsste es eine

Paeonia delavayi lutea
sein.
Inzwischen treibt sie Ausläufer ohne Ende und ist kaum noch zu bändigen. Ich habe sie jetzt sehr zurückgeschnitten, weil sie inzwischen auch innen sehr verkahlt war und hoffe, dass sie es mir nicht übelnimmt. Dieses Jahr wird sie aber wohl nicht blühen.


lg margot, fragt mal die Experten, ob Strauchpaeonien auch auf Wildformen veredelt werden

[Thusnelda]

Warum sollten Wildformen veredelt werden? Sie bilden Samen, die alle echt wiederkommen. Ausserdem bilden sie wie Deine nach einigen Jahren Ausläufer, folglich ist es mit der Vermehrung kein Problem. Die anderen Sorten bilden zwar auch Samen, aber daraus kommen vollkommen neue Sorten und sind demnach keine Abbilder der Mutterpflanze.

[geranium]

Warum sollten Wildformen veredelt werden?

vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt - ich meinte ob Wildformen als Veredelungsunterlage genutzt werden

lg margot, dachte nur so, weil Rosen ja auch auf Wildformen veredelt werden

[Thusnelda]

Das Verfahren bei den Strauchpfingstrosen ist nicht ganz dasselbe wie bei allen anderen Gehölzveredlungen.
Wenn ich z.B. meine Kamelien veredele, dann nehme ich keine Wildsorte, sondern eine für mich passende japonica Varietät. Die veredelte Sorte ist dann zeitlebens abhängig von der Gesundheit und dem Wachstum des gewählten "Wurzelstock's" - so will ich das mal ausdrücken. Während des Verfahrens der Veredlung müssen dann beide Kambiumstellen aufeinander treffen, sonst gelingt die Veredlung nicht.

Strauchpfingstrosen werden nicht auf einem "rootstock", also auf einer anderen Strauchpfingstrose veredelt, sei es nun eine wilde oder irgendeine andere Varietät, sondern auf einer sogen. "Amme". Das ist meistens die Wurzel einer P. lactiflora oder P. mascula, also keiner strauchigen Paeonie. Diese "Unterlage" ("understock") ernährt, wie eine Amme, die zu veredelnde neue Pflanze, bis das "Kind" auf eigenen Füssen stehen kann, also bis die Veredlung eigene Wurzeln macht. Das ist auch der Grund, warum Strauchpäonien immer tiefer gepflanzt werden müssen, damit die Veredlungsstelle gut mit Erde bedeckt ist. Denn, macht sie keine eigenen Wurzeln, dann stirbt sie, weil die Amme nicht ewig lebt.

Praktisch gesehen, denke ich mal, dass auch wohl bei Strauchpfingstrosen auf Strauchpfingstrose das Kambium schlecht aufeinander treffen kann. Vielleicht gibt es auch noch eine Beeinflussung von der Farbe (z.b. der gelben lutea var. ludlowii) auf die veredelte Strauchpfingstrose, so dass diese nicht treu wiederkommt. Wer weiss - nur so eine Vermutung.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.16, 09:35 von Thusnelda.)