TORF - nein danke!

[Julchen]

Boah, 14 von 19 kaputt das ist ja gemein!!

Bei der Anzucht war trauermückenmäßig noch alles in bester Ordnung. Auch nach dem Pikieren in Weila-Erde. Aber wir hatten heuer ein paar Säcke Erde (verschiedene) dazugekauft, um unsere vorhandene "aufzufetten", und die war halt Schxxxe. Ich werde nächstes Jahr reumütig wieder zu Weila-Erd zurückkehren, die war immer super (ja, sie nennen sich auch "Bio" - aber die Erde ist so, wie man sich richtig schöne Gartenerde vorstellt, nicht entweder stückiges oder staubiges Schrottzeugs, und sie ist ohne Torf).

Ach so, und isch 'abe gar keine Mikrowelle

[Phloxe]

Julchen, wo kriegst du denn Weila-Erde her? Ich habe davon noch nie was vernommen. 
Das torffreie Zeug gefällt mir nicht besonders, aber es gibt halt nichts Anderes, wenn es ohne Torf sein soll. 
Ein etwas entfernter GC, wo ich gerne mal nach Pflanzen schaue, hat sogar nur torfhaltige.

[Melly]

Ich weiß jetzt nicht, welche Discounter-Erde ich zur Anzucht bevorzuge, L..l oder A.di, aber eine finde ich echt gut. Dieses Jahr hatte ich eine Floragard Bio-Kräuter - die war super. Die vom Raiffeisen hatte mehr Trauermücken als Erde. 
Eine Gemüseerde vom Discounter war total Asche, da waren mehr Holzteile drin als Erde. Die habe ich letztendlich mit einer anderen Blumenerde gemischt. 

Um zurück auf die Tomaten zu kommen - die im GH blühen alle wie die Weltmeister, aber es fehlt an der Befruchtung. Und insektenmäßig ist es sehr mau geworden im Vergleich zu den Jahren zuvor. Das macht einen schon nachdenklich!

[Julchen]

Weila-Erd liefert bayernweit: https://www.weila-erd.de/index.html

Wir bestellen da alle 2-3 Jahre und mischen mit der Erde aus Kübeln, Bohnenbeet usw., nur dieses Jahr habe ich irgendwie gemeint, die alte Tomatenerde reicht, wenn ich sie mit Agrobiosol behandle über das Frühjahr. Ich hatte nicht einkalkuliert, dass die Hälfte der Kübel inzwischen Ameisenbrutstätten waren, und noch so manches andere (u.a. fast doppelt so viele Tomatenkübel wie sonst ), also wurde es knapp. Dann habe ich gedacht, gut, kaufen wir ein bisschen was dazu, meinem Mann haben sie in der Bio-Gärtnerei unten im Tal so "Erde" aufgeschwatzt, die zu 60% oder mehr aus Torf bestand (das war wirklich der totale Staub und Dreck, also wie man sowas "Erde" nennen kann, ist mir ein völliges Rätsel), ich hab welche bei der Baywa geholt, die bestand nur aus Holzstücken und grobem Zeugs, und irgendwie war das alles Quatsch.


Melly, musst du die Tomaten im GH nicht ohnehin mangels Wind immer mal kräftig schütteln? Insekten spielen bei den Tomaten ja eigentlich nicht so eine große Rolle?

[Melly]

Die bekommen jeden Tag ihre extra Ration Schütteln , morgens, abends, manchmal auch zwischendurch. Hab' schon überlegt, ob ich auf's Pinseln zurückgreifen soll. 
Irgendwie ist mir das unheimlich dieses Jahr, das hatte ich die Jahre zuvor nicht, dass so viele Tomaten nicht fruchteten und dass so wenig fliegende Insekten den Weg ins GH finden, habe schon extra noch zwei Fingerhüte stehen lassen, die lieben die Hummeln. 
Wir haben deshalb extra oben ein Glas "raus gelassen", damit die "Flieger" auch den Weg wieder raus finden, falls die Tür mal geschlossen ist.

[Balder]

Ihr braucht Aldi, Lidl usw. nicht so zu schreiben, dass man sie über die Forensuche nicht mehr findet.
Ist doch unser Forum, da sind wir niemandem Rechenschaft schuldig. Und Erfahrungsaustausch ist doch immer gut.

Zur Erd"problematik": Das ist jetzt doch mal interessant. Hätte ja nicht gedacht, dass soviel Erde zugekauft wird. Ich hole mir nur Anzuchterde. Die hat leider Torf, denn alles andere ist zu nährstoffreich (Kompost, Rindenhumus) oder holzig (wenig Nährstoffe) oder hat Kokosfasern (die schimmeln mir zu leicht). Die Bio-Universal-Erde torffrei von Compo besteht genau aus diesen Komponenten. Plus organischen Dünger. Also nicht das, was ich für die Anzucht benötige.
Zum Auffüllen der Pflanz-Becher dann normale Blumenerde. Also für gewöhnlich pro Saison: 10 Liter-Sack Anzuchterde und ein 20 Liter-Sack Blumenerde.

Dazu kommt: Rindenhumus geht gar nicht im Nutzgarten. Da hole ich mir ja die Schadstoffe in den Garten und esse davon auch noch.

Wie mache ich es?

Ich hole mir Kompost von Käßmeyer. Die haben ein RAL-Siegel und sind auch für den Bio-Landbau zugelassen.
Und/oder besorge mir Mist von der Cityfarm Augsburg. Das ist vor allem Schafmist (plus Hühner plus Kaninchen).

Für die Tomaten-Kübel mische ich dann Erde vom letzten Jahr mit Gartenerde und Kompost/Mist. Dieses Jahr habe ich noch ein wenig Schafwolle mit reingetan, die man bei den Schäfern ja oft umsonst bekommt. Wobei es inzwischen ja auch den Trend zu den Schafwoll-Pellets gibt...

Letztendlich mache ich da nichts anderes als Weila-Erd: Die besteht aus a) Blumenerde, b) Pflanzhumus und c) kompostierten und gedämpften Stallmist. a) und b) brauche ich nicht. Okay, sie dämpfen den Mist, damit er unkrautfrei ist und machen ihn feinkörnig.
Da soll doch mal jemand sagen, dass man Sch... nicht vergolden kann...

Im Vergleich zu dem, was man sonst bekommt, ist die Weila-Erde wirklich gut. Aber mir persönlich zu teuer (85 Liter für 15€). Der relevante Anteil ist 20% Stallmist. Der macht also 15€ für 17 Liter Mist (plus 68 Liter Erdmischung zu der die genauen Angaben auf der Homepage fehlen).
Wobei ich nirgendwo finde, ob dort Rindenhumus mit verarbeitet ist, was für mich ein Ausschlusskriterium ist.

Mir ist bewusst, dass nicht jeder Mörtelwannen mit Mist oder Kompost in sein Auto stellen mag...
Aber mir gefällt das auch - gehört für meine Art zu Gärtnern einfach dazu...

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.21, 05:08 von Balder.)

[Orchi]

Zur Erd"problematik": Das ist jetzt doch mal interessant. Hätte ja nicht gedacht, dass soviel Erde zugekauft wird. Ich hole mir nur Anzuchterde. 

ich kaufe auch ganz selten mal etwas anderes als Anzuchterde. Ab und an mal einen Sack Blumen- oder Orchideenerde. Ansonsten reicht mir mein Kompost. Dieses Jahr merke ich, dass ich wahrscheinlich in Zukunft sogar mehr Kompost haben werde, als ich womöglich brauche, denn alles was bislang in die Kaninchenmägen wanderte und das war nicht gerade wenig, landet nun in den Kompostern. Ich schneide im Moment fast jeden Tag einen Abfallsammler voll mit verblühten Akeleistängeln ab und der größere Komposter ist schon zu 3/4 voll. Ich hatte eigentlich gehofft  der würde für dieses Jahr ausreichen 

[Phloxe]

Noch mal zur Erde. Was nehmt ihr zum Pikieren? Dafür kaufe ich schon immer Erde. Früher das Extra-Angebot, dass der GC im Frühjahr immer hat. 
Nachdem ich dem Torfabbau keinen Vorschub mehr leisten will, kann ich nur das einzige torffreie Produkt kaufen, dass der GC anbietet ... übrigens ganz schön teuer .. wie ich durch eure Beispiele gerade merkte. 
Und dass mir nicht gefällt, weil es so grob ist, Holzanteile enthält etc....

Für die Tomaten-Kübel mische ich deren alte Erde, Gartenerde, etwas eigenen Kompost mit dem gekauften Zeug. Damit war ich dieses Jahr mal bewußt sparsam.  
Einige Kübel waren leer, weil ich da heraus holte, was ich für's Blumen pikieren brauchte. 

Ich habe dieses Frühjahr wahrscheinlich um die 300 l Erde dazu gekauft. Letztes Jahr auch. Es macht mich nachdenklich .. wo ist das alles hin?
Es geht nur Einiges weg mit verschenkten Pflanzen. 
Gut, ich habe das neue Beet aufgefüllt ... und sammele daneben gerade gebrauchte Erde, weil ich da noch was machen möchte. 
Aber über die Jahre gesehen, müsste das hier erdmäßig sehr verändert aussehen ... fällt mir aber nix auf. 

[Melly]

Zum Pikieren nehme ich Anzuchterde, dann folgt Gemüseerde, die ist meist von Compo oder von der Genossenschaft. Wobei mir mal ein alter Mitarbeiter der Genossenschaft erzählt hat, dass das Quatsch wäre, man könne auch "normale" Blumenerde nehmen, da diese über die Saison ja noch aufgepimpt wird für Gemüse mit entspr. Dünger, Hornspänen etc. 
Da kommt schon einiges an Erde zusammen bei den tausend Töpfen, die hier stehen.
Die Gemüseerde-Säcke sind auf dem Hochbeet gelandet. 
Erst heute war GG noch mal in der Genossenschaft, 180 l Erde sind es geworden, die ich für die Blumenanzucht brauche. 
Ich muss allerdings dabei sagen, dass ich dieses Jahr keine alte Tomatenerde genommen habe. Die haben alles frisch bekommen, weil wir die alten Töpfe zum Auffüllen einer Böschung mit benutzt haben. 
Vor ein paar Tagen hat mir Junior dann das kleine Kompostquartier umgestellt, so dass ich jetzt an etwas Kompost komme. Habe ich heute auch direkt für die Tomaten im GH benutzt.

[Balder]

Ich habe dieses Frühjahr wahrscheinlich um die 300 l Erde dazu gekauft. Letztes Jahr auch. Es macht mich nachdenklich .. wo ist das alles hin?
Es geht nur Einiges weg mit verschenkten Pflanzen. 
Gut, ich habe das neue Beet aufgefüllt ... und sammele daneben gerade gebrauchte Erde, weil ich da noch was machen möchte. 
Aber über die Jahre gesehen, müsste das hier erdmäßig sehr verändert aussehen ... fällt mir aber nix auf. 

Wenn ich daran denke, wieviel Kompost vom Kompostierwerk ich schon in den Garten gebracht habe... Meine Mörtelwannen mit 90l mache ich ja immer komplett voll, steige drauf und komprimiere das ganze dann doch recht stark, so dass das wahrscheinlich mindestens 120l entspricht, wenn man das mit den gekauften Säcken vergleicht.
Bei den Tomatentöpfen merkt man ja auch wie die Erde immer weniger wird... Habe ja einmal bei einem großen Topf die Erde nicht gewechselt, sondern die Tomaten wieder rein gesetzt... Oder im Hochbeet im elterlichen Garten. Das wurde mal komplett mit Kompost aufgefüllt. Das ist der Hammer wie das "eingesunken" ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Auch die Pflanzen haben Hunger... Deswegen gibt es ja den großen Kreislauf: Pflanzen → Kompost → Pflanzen.

Ein Kompost bei mir wird so langsam voll. Hoffe ja, dass ich mich irgendwann komplett selbst versorgen kann. Wobei ich bestimmte Unkräuter ja so ungern drauf tue auf den Kompost: Ackerwinde, Giersch und Kriechender Hahnenfuß...