12.09.13, 17:39
Ich glaub, im Garten, zumindest im Hausgarten, hab ich noch nie so wenig machen können wie dieses Jahr, ein Extremjahr überhaupt.
Erst war‘s der Eissturm den ganzen März und ich musste alle Kraft auf den Kiesplatz verwenden, damit der im Frühling blühen kann, weil er‘s eh nur bis zum Juni tut.
Dann hat die Kälte vor allem bei der Aussaat solche Probleme gemacht und ich hab mich nur auf‘s Gemüse konzentriert. Die ersten Blumenversuche draußen wurden gelb vor Kälte in ihren Aussaattöpfchen. Jetzt fehlt der ganze bunte Reigen, vor allem meine Zinnienflächen. Und die Hortensienblüte. Deren Knospen waren ausnahmslos beim Eissturm erfroren.
Auch die große Asternfläche blüht nicht, fiel mir heute auf. Immer sonst den ganzen September. Vielleicht mochten sie einfach nicht diese Extreme, erst der Eissturm, dann die lange Kälte und schließlich die extreme Hitze.
Doch, etwas hatte ich schon gemacht. Das schlimmste jäten konnte ich noch, aber dann, grad vor der ersten Hitzewelle war ein Beet zur Hälfte durchgepflügt von Kaninchen, von denen extrem viele Kleinlinge dieses Jahr durch den Garten sausen. Dort hatte ich die Löcher zugestopft und alles, was ich an Blumensämlingen hatte, gepflanzt - aber nur, damit‘s hernach abgefressen wurde.
Danach jagte eine Hitzewelle die nächste, tagsüber ging keine anstrengende Arbeit und wenn‘s dann ging, war nur Gießen angesagt. Bis letzten Freitag waren wir so ausgetrocknet, dass gar nichts anderes mehr ging als Gießen, nicht nur im Garten.
Endlich dann, am Freitag der erste Regen und die Abkühlung und ich konnte am Samstag draußen arbeiten, mitten am Tag. Nur war erstmal anderes wichtiger als der Hausgarten.
Die Nacht zum Sonntag hatte es endlich heftigst geschüttet und danach noch weitere Nächte. Am Tag meistens nicht, ideal also eigentlich, nur hatte ich bis gestern keine Zeit mehr für draußen und mich auf heute gefreut, eeendlich Gartenarbeit. Aber nun wechseln sich Schüttungen und normaler Regen ab.
Die Freilandtomaten hat die Hitze gefreut. Keine Fäule dieses Jahr und ich hatte schon viel geerntet davon. Obwohl sie wegen 2 heftigen Stürmen fast alle am Boden liegen und die Ernte viel Artistik erfordert. Was sie jetzt zu dem vielen Regen sagen werden, weiß ich noch nicht. Es warten noch so viele auf die Reife.
Aber die Konzentration auf‘s Gemüse hat sich auch gelohnt. Es gibt im Garten zwar nicht so viel für die Augen, aber im Gemüsebereich mehr als in andern Jahren für den Magen und wir essen seit Juli nur noch Eigenes. Und das, obwohl unerklärlich vom Mais gefressen wird, die Bohnen die Hitze wohl nicht so mochten, nee, eigentlich nur die Hildas nicht, viele Kürbissämlinge von Schnecken gefressen wurden, viele Kartoffeln auch, die Mäuse dem Mangold zusetzen und der roten Bete ... heute jedenfalls gib‘s Kürbissuppe mit Äpfeln drin.
Uups, es hat zu regnen aufgehört und ich kann raus. So seid Ihr erlöst von meinem Sinnieren beim Kaffee.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen