Was Ideen zur Vergrämung anlangt: wissen tu ich das nicht. Es ist reine Spekulation: Nicandra physaloides - da habe ich selten Insekten dran gesehen. Sie scheint unangenehm zu riechen. Samen kann ich Dir schicken, müsstest sie jetzt aber ein bißchen päppeln (mit abgestandenem Wasser: sie benötigen warmen Boden zum Keimen). Samen rund ums Erdloch streuen. Was die Ausfahrt für eure Geräte anlangt, ist das aber auch nicht zielführend. Allerdings wächst die Nicandra auch im Kübel: Flachwurzler.
Ob das hilft oder nicht, hängt auch davon ab, ob Erdwespen blaue Blüten ansteuern oder nicht. Falls sie Blau nicht sehen können, könnte das helfen: dann wäre die Nicandra keine Futterpflanze. Das weiß ich aber nicht. Da ist jemand mit Biologiestudium und entsprechend schlauen Büchern in Griffnähe gefragt.
Das mit dem Nachziehen der Nicandra hat sich also, den Beiträgen im Insektenstrang zufolge, erledigt. Aber mir ist inzwischen klar geworden, dass ich mich zügig nach Schafwolle umschauen sollte, denn seit Tigra nicht mehr im Garten nach dem Rechten schaut, häufen sich dort die Mäuselöcher...
Aber nun zur Hunde"hütte": Dodo hatte heute eine Idee. Er wollte spazieren gehen und teilte mir das wie folgt mit: er sprang auf meinen Stuhl und setzte sich aufrecht hin, wartete etwas, sprang wieder runter, dann wieder rauf und setzte sich wieder hin. Das hörte, trotz mehrfachen Kopfschüttelns und "Nein!" meinerseits erst auf, als ich mich demonstrativ auf den Stuhl setzte, als er gerade frei war. Dodo verzog sich enttäuscht ins OG. Mein Sohn fragte, was das eben gewesen sei??? Ganz einfach:
Als Dodo in D angekommen war, musste er erst eine Woche auf einer Pflegestelle verbringen, bevor der Transport nach Brandenburg startete. Das Rentnerehepaar, bei dem er untergebracht war, brauchte über eine Stunde, um ihm das Geschirr anzuziehen, mit dem er an der Leine gesichert ausgeführt werden konnte. Das Theater, das der Hund dabei gemacht hat, veranlasste die beiden, ihm das Geschirr für die Dauer seines Aufenthaltes nicht mehr auszuziehen.
Bei mir veranstaltete Dodo anfangs auch diese Zappelei, ich brauchte allerdings jeweils nur ein paar Minuten, um ihn gegen seinen Widerstand anzuziehen. Trotzdem war das ätzend. Auf der Suche nach einer Lösung bemerkte ich, dass er ruhig sitzen blieb und sich schnell anziehen ließ, wenn der Sitzplatz sehr beengt ist. Also wurde er nicht mehr auf dem Boden angezogen und auch nicht mehr auf seinem Sofa, sondern auf meinem Stuhl: Rückenlehne, aber seitlich nicht abgesichert: wenn Hund da zappelt, fällt er ganz schnell runter. Das war Dodo wohl instinktiv klar. Andererseits begriff er blitzschnell, dass mit dem Kommando "Stuhl!" nicht nur das Anziehen verbunden ist, sondern vor allem das Gassigehen. Er freut sich also wie ein Schneekönig, wenn das Kommando kommt und ich mit dem Geschirr in der Hand erscheine, hopst sofort auf den Stuhl, setzt sich brav hin und schlüpft ins Geschirr: kein Theater mehr, nur noch die für ihn typische Ungeduld. - Und heute also der nächste Schritt: seine Aufforderung zum Anziehen und Gassigehen.
Wenn ich jetzt noch eine Möglichkeit finde, mit ihm zu spielen, dann wird sich auch draußen Vieles bessern. Aber er hat nicht Spielen gelernt: nicht mit einem Ball, nicht mit Stöckchen, kein Apportieren, kein Fangen, nichts. Er wird bald sechs Jahre alt und der TA hat mir keine Hoffnungen gemacht, dass er sowas noch lernt. Es wird schon mühselig werden, ihn stubenrein zu kriegen: bislang ist er das nur bei gutem Wetter. - Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...
Warum klickerst du nicht mit ihm? Das lernt jeder Hund in jedem Alter, und es macht irre Spaß, gerade mit so schlauen Kerlchen wie den Pinschlingen. Wenn sie das Prinzip einmal kapiert haben, ist es echt eine pure Freude: zu sehen, wie das Pinscherhirn förmlich heißläuft beim Herausfinden, was du wohl von ihm möchtest.
Ich fand es immer toll, viel besser als einfach nur Bällchen oder Stöckchen zu schmeißen (das wird ja schnell öde).
Melly, die drei Kleinen sind herzig. Wenn ich sowas sehe, denke ich immer, man sollte einen Hund nicht alleine halten, sollte man nicht, nein, sollte man wirklich nicht, ... aaaber .... hmpf!
(16.07.19, 08:08)Melly schrieb: Wie wär es denn mit einem Futterdummy?
LG
Melly
Super! Bringen? Nö! Bunkern und solange drauf rumkauen, bis ein Loch drin ist! DAS ist die Lösung.
Eigentlich wollte ich ihm den Dummy nur kurz lassen, damit er merkt, dass er alleine nicht ans Futter kommt...
Dodo hat ganz schnell gelernt, dass er an den Inhalt ran darf, wenn er den Beutel bringt. Aber das bedeutet ja, dass er sich unterordnet - in Bittstellersituation bringt: er nimmt also den Beutel auf, trabt kurz auf mich zu, stockt - und dreht ab: selber öffnen macht unabhängig! Erst habe ich ihn gewähren lassen in der Hoffnung, dass er resigniert. Als ich gemerkt habe, dass er eine Ecke ernsthaft und womöglich erfolgreich zu zerlegen begonnen hat, habe ich ihn nochmal aufgefordert, mir das Teil zu bringen. Er kam - ohne den Dummy. Alternativ hat er seinen Teddy ein Stück weit geschleppt, dann aber fallen lassen. Den Dummy habe ich ihm weggenommen. Jetzt schmollt er. Morgen versuche ichs wieder. Das Prinzip hat er begriffen - aber es missfällt ihm.
Ach ja, so ein unverzogenes Kleines ist schon was Schönes, auch wenn es einen sehr in Atem hält...
Als ich Dodo beim Training den Dummy wegnehmen wollte, weil er sich geweigert hat, ihn abzugeben, hat er mich gebissen. Dummy werfen ist jetzt nicht mehr: nur noch draus Futter nehmen lassen. Das will er nicht.
Als ich dem übernächsten Nachbarn sein Paket herausgab, haben wir an der Haustür ein wenig über seine verdurstete Tanne gesprochen. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht eine Kletterrose dran pflanzen will - weil Fällen noch nicht ansteht: er trauert noch. Dodo darf nicht in den Vorraum, weil er abhaut auf die Straße. Der Plausch dauerte etwas länger, etwa 10 Minuten. Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, hatte er an einen Stuhl gepinkelt. Protest bzw. Abstrafe: er hätte raus gekonnt (und war vorher länger draußen gewesen), die Türen zum Hof standen offen.
Im Augenblick hat er etwas zu Knabbern: ich reagiere nicht, wenn er mich anschubst und irgendwas will: er ist Luft für mich. Momentan hat er Hunger und schubbert geräuschvoll seinen ausgelutschten Knochen übers Laminat, wirft mir immer wieder prüfende Blicke zu und stellt fest, dass er abgemeldet ist. Dem werd´ich helfen: er muss lernen, wer hier von wem abhängig ist. So geht´s nicht! Ich hab´nen ziemlich dicken Hals im Augenblick! -
Übrigens: er hatte den Dummy schon fast aufgekriegt: den Klettverschluss lösen wurde beim Aufnehmen erledigt, dann ging es nur noch darum, das Teil so festzuhalten, dass er es am Reißverschluss aufziehen konnte: den Zipperanhänger hatte er bereits zwischen den Zähnen. Doof ist der kleine Kerl wirklich nicht, aber eine sehr selbstbewusste Knalltüte. Der Kampf darum, wer der Boss ist, geht also in die nächste Runde.