Unsere neue Hundehütte

[Cornelssen]

Diese nächtliche Lauferei erklärt sich vermutlich dadurch, dass es tags zu warm für ihn ist: er schläft und schläft und schläft und schläft. Sobald es kühler wird, wird er aktiv. Mit den Medis darf er ja ca 18 Stunden/Tag schlafen. Nun rechne mal: er bekommt morgens seine Medis (12-Stunden Rythmus) zwischen 9h und 9:30h - samt Futter. Dann latscht er etwa eine Stunde durch die Gegend: Inspektionsgang mit Verdauungsoption. Danach wird es zu heiß und er legt sich irgendwo in den kühleren Schatten und pennt bis er gestört wird, wechselt dann den Liegeplatz und schläft weiter bis ca 19h. Dann hole ich ihn ins Haus. Um 21h/21:30h gibts Medis mit Abendbrot. Danach nochmal raus, pieseln, Kot absetzen, wenn möglich . Um 22h ist er spätestens wieder im Haus und muss sich erst mal "erholen": voller Magen, einmal ums Hof-Karrée trödeln, Stufen ins Haus hochkrabbeln: Schlafbedarf. Mindestens bis Mitternacht schläft er dann, meist länger. Wenn ich morgens um 7h runter komme, ist er wach und auf den Pfoten, will raus in den Hof zum Kontrollgang, zum Trinken, fürs Nötigste, danach heißt es: warten bis es Futter gibt = schlafen, was sonst?!

Man könnte den Rythmus umstellen, aber tagsüber ist es sowohl für ihn als auch für mich zu heiß für irgendwelche Laufereien. Ich gehe schon seit gut einem Jahr im Normalfall abends bis spätabends mit ihm, weil die Temperaturen ihm da mehr zusagen und er dann lieber läuft und eine längere Strecke schafft - ich auch. Von daher sind seine nächtlichen Wanderungen durch meine brandenburgische Küche ziemlich normal, - nur eben noch später als sonst und durchaus mit Erkundungsideen...

Kennt Ihr das Gemälde "Der Schrei" von Edvard Munch? So stand ich heute früh in der Tür zur Küche: stumm ins Universum schreiend, was mir da angetan worden war: Herr Hund hatte den Deckel vom Dinkelmehl-Behälter (im Regal) abgezogen, 2 Tüten Mehl à 1kg rausgezerrt und das Mehl penibel bis in alle Ecken der Küche verteilt. - Er liebt es, Spielzeug zu zerfleddern, ist ein Kaputtmacher - immer gewesen, beobachtete mich sehr aufmerksam, als ich das Bild in mich aufnahm und war schneller verschwunden als ich "Oh!" sagen konnte...

Dann habe ich erst mal wieder Küche geputzt. Da er die Nacht über trocken geblieben war, musste ich nur Mehlstaub wischen, keinen Kleister... - Man wird ja schon bescheiden und für Dinge dankbar, die andere auf die Palme bringen würden... Mein Sohn sagt, wir brauchen allmählich für den Hund einen Stall, sonst wird es zuviel... Im Kräuterteich hat er auch wieder gebadet - und dabei die Pumpe in die tiefste Tiefe des Teichleins befördert. Ich hab sie wiedergefunden .

Inse

[Cornelssen]

Heute war er mal wieder unsauber. Der Tag begann also wieder mit Putzen. Aaaber: kaum waren die Türen zum Hof offen, da war der Hund draußen: Sohn hatte die Katzen rausgelassen und draußen geschnuppert, ob die Luft dort sein Kopfweh eher vertreiben könnte als die drinnen.

Als der Hund mich sah, kam er spontan in die Küche, um mich zu begrüßen:
a) er hat mich über mehrere Meter gesehen (!) und erkannt
b) er hat die drei unterschiedlich hohen Stufen einwandfrei ohne Hilfe bewältigt: die niedrigste ist 15cm hoch, die höchste 30cm. Die Muskeln an seinen Hinterbeinen sind also wieder so gekräftigt, dass er das alleine hinkriegt.
c) gegen Abend wollte er Gassi gehen - und hat fast 1/4 des Wegs zurückgelegt, den wir früher abends gegangen sind. Dann wollte er wieder zurück = fast die Hälfte seines früheren Wegs ist er damit langsam gelaufen ohne schlapp zu machen. Leider hat er dabei keinerlei Geschäft erledigt - anders als früher.
Bedeutet insgesamt: - Fortschritt

Aber: er hat sich binnen zwei Stunden der Überreste seiner letzten zwei Mahlzeiten entledigt: verabreicht im Abstand von 12 Stunden. Und als wir nach seinem Gassi-Ausflug wieder zuhause waren, hat er einen See in die Küche gemacht, obwohl er in den Hof hätte gehen können.

Hoffentlich fällt mir - und ihm - was ein, um ihn wieder stubenrein zu bekommen. Das Problem mit dem Mehl ist auch noch nicht gelöst: Als er heute Langeweile hatte (um den 12-Stunden-Rythmus einzuhalten, musste er aufs Abendessen warten), fing er wieder an, an dem Behälter (enthält derzeit 6kg Mehl) rumzuzerren. Ein energisches "Nein!" genügte allerdings: er hat es gehört (!) - und sofort befolgt.

Zweierlei fiel mir außerdem auf: a) er legt sich nicht in sein Körbchen und b) er peilt die Treppe ins OG an - betritt sie aber (noch) nicht. Das kommt dann vermutlich in den nächsten Tagen und verursacht neue Probleme: es ist eine offene Treppe, er kann also zwischen jeder Stufe durchfallen. Kindergitter könnte das verhindern, aber dann kann er auch nicht üben, die Treppe wieder nach oben zu klettern und fühlt sich weggesperrt ...

Bilanz: der Kampf ist überwiegend erfolgreich und geht weiter.
Das hätte mir mal jemand vor zwei Wochen erzählen sollen: ich hätte es für nett gemeint gehalten...

Inse

[Cornelssen]

Regenschaden der anderen Art: Hund macht ins Haus und meldet es sofort anschließend mit lautem Gebell. Ist er nicht ein braver ???

Inse

[Cornelssen]

Fortsetzung:

Wir erwischen eine Regenpause, Hund ist gerade von mir geweckt worden, weil er schlecht geträumt hat, und bereit eine Runde zu drehen. Ich bin bemüht, ihn wieder in die Normalität zu führen, mache das O.K.-Zeichen der Taucher, als er draußen bald ansatzweise sein Bein hebt: = Lob für ihn. Er geht weiter, dreht sich, hockt sich.

Wenn Blicke Klicker wären ... (hätt ich jetzt den Kopf voll Beulen): "Wieso zückst Du nur die Kottüte und nicht die mit den Leckerli?!" fragen diese Augen. Ich beeile mich, auch diese Tüte zu zücken, händige erst die Knabberkekse aus und sammele dann auf.

Hund ist zufrieden. Mist, diese Bonbon-Pädagogik! Wie kriege ich den jetzt wieder von dem Trip runter?! Ich möchte zwar nicht dauerhaft täglich vorm Frühstück die Küche putzen, aber auch nicht dauerhaft jedes Geschäft außerhalb des Hauses bekeksen. Das ist nämlich unhygienisch und lästig. Der soll gefälligst wieder von sich aus rechtzeitig raus gehen/verlangen...

Inse

[Unkrautaufesserin]

Ach komm, was tut es denn, wenn Du den alten Oppa auf seine letzten Tage noch bißchen verwöhnst? Ein Hundekeks ist doch nun wirklich eine kleine Bezahlung für eine saubere Küche...

Euch Beiden weiterhin gute Fortschritte wünscht Mechthild

[susima]

Also ich wäre in Dux' Fall auch pro "bekeksen".

Ist wohl eines der wenigen Dinge, auf die er sich noch richtig freuen kann.
Sieh es halt nicht als fehlgeschlagene Erziehungsmaßnahme, sondern als erfreuliche Motivation. Er ist so tapfer und hat noch schöne Fortschritte gemacht, das ist doch einen Keks pro "Geschäft" allemal wert, oder?

Wenn er sich dann zusammenreisst und Dir das Aufwischen erspart....
Ich weiss allerdings nicht, was so Hundekekse kosten.

Konntest du ein Ersatzmedikament für ihn finden?

Sonjas Tim (Goldie) musste vor 2Wochen eingeschläfert werden.
Tumor mit Streuung, ein Auge wegoperiert, ständig Blut aus der Nase.
Er wurde nur 12 Jahre alt, Goldies ist wohl von Haus aus kein allzu langes Leben beschieden.
Und hier in der Salzburger Wohnung fand ich in einem Eck der Terrasse noch seinen Schmusehasen
Obwohl ich nicht viel mit ihm zu tun hatte, hats mich bei dem Anblick des Hasen doch auch ziemlich gedrückt.
Zu Haus in Wien hab ich noch seine Wasserschüssel (manchmal war er ja bei mir zu Gast) .....
Lieber "blonder" Timmie - bis ins hohe Alter hat er versucht, seine Schwanzspitze zu erwischen.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.17, 19:56 von susima.)

[Unkrautaufesserin]

Golden Retriever waren ja mal echte Modehunde, da wollte jeder so ein Blondchen. Und da gab es eben auch viel unsaubere Zucht - und dementsprechend hat die Gesundheit der Rasse gelitten.

Susi, laß Dich drücken ist doch ganz normal, daß Du den Hund ins Herz geschlossen hattest. Ihm gehts jetzt besser im Hundehimmel.

Liebe Grüße, Mechthild

[Cornelssen]

Solche Augengeschichten sind scheußlich. Mein Tinchen hatte das. Zwölf Jahre für einen Golden Retriever sind normal. Traurig, wenn sie auf diese Art gehen müssen: tut mir leid für Deine Tochter und Dich. Heb Schüssel und Kuscheltier auf: es wird schon bald ein Wuff kommen, der damit etwas anfangen kann. Die Golden Retriever meiner Schwester geht jetzt auf die 14 zu. Ihre Mutter ist über 16 und schleppt sich mehr durchs Leben als dass sie lebt. Die Tochter wird langsam auch behäbig und verfettet (weil sie verwöhnt wird) - aber Frauchen ist blind diesbezüglich und hätschelt sie, dass sich sogar mir zuweilen die Haare sträuben ...

Was Dux anlangt: ich denke, der hat noch ein bißchen Zeit. Er räumt wieder in seiner Spielzeugkiste rum und kommentiert unmissverständlich, was ihn freut und was ihm nicht passt. Wir kommen auch immer öfter hintereinander, weil er meint, er könne jetzt machen, was er will und Gehorsam konfrontativ verweigern. Das ist eindeutig ein Machtkampf, den er gegen meinen Sohn und mich angefangen hat: und den wird er mir gegenüber definitiv verlieren!

Was die Kekse anlangt: das ist keine Kostenfrage, aber wir gehen ja meistens abends die große Runde, damit er nachts möglichst leer ist und weil es dann kühler und nicht so anstrengend für ihn ist. Wenn er dann nochmal was zu futtern bekommt, wird er wieder hungrig und will mehr - mit entsprechender Unruhe. Ist er unruhig, weil hungrig, rennt er im Dunklen durch die Küche. Rennen bringt den Darm in Bewegung und dann ... bellt mein Hund nächtens, weil er sein Häufchen brav melden will - für Kekse bitteschön - und große Enttäuschung, wenn es stattdessen eine mehr oder weniger sanfte Standpauke gibt. Nicht vergessen: er ist taub, wir müssen uns also in Pantomime üben, wenn wir - quasi mit den Händen - schimpfen .

Inse,
hat das Problem mit dem Medikamentennachschub noch nicht gelöst: steht Montag an.

[Melly]

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.05.20, 21:36 von Melly.)

[susima]

Goldie = Modehund, ja, mag sein, ich weiß es nicht.
Ausschlaggebend dafür, dass die Wahl damals auf einen Goldie fiel, war die Familien- und kinderfreundlichkeit und der bei dieser Rasse angeblich besonders ausgeprägte "Will to Please" - so hat mans mir jedenfalls erklärt.
Tim war ja ein Geschenk vom Papa für Sonja, wegen unserer Scheidung...
Ich hab mich geweigert, einen Hund zu nehmen, so stand von Haus aus fest, dass er bei der neuen Familie bleiben wird. Sonja war damals ja auch noch sehr oft immer wieder für einige Tage beim Papa und seiner neuen Lebensgefährtin, wenn ich Dienst hatte.

Mit 15 wollte sie dann kein Kofferkind mehr sein und blieb bei mir, da konnte sie auch schon gut allein bleiben. Hat der guten Beziehung zum Papa keinen Abbruch getan, aber Tim blieb halt beim Ex. Die haben auch einen kleinen Garten und der Hund war ja auch seine Idee gewesen.
Ich mochte ihn, er durfte auch mal nachmittags oder zu Festen, die bei mir stattfanden, mitkommen, aber ich war nie seine Hundesitterin, das hab ich mir verbeten. Mit Stadtwohnung und Frühschichten, wo ich auch ohne Hund schon oft um 4h30 aufstehen muss, hab ich mich schlicht geweigert, dies an meinen freien Tagen auch zu tun, wenn Sonja z.b. mit dem Papa auf Urlaub war.

Trotzdem mochte ich ihn, er war so friedlich und allen zugetan.
Wenn Sonja mit dem Papa in Salzburg war und sie im See schwimmen waren, glaubte Tim immer, er müsse Sonja retten

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.17, 20:20 von susima.)